Anleger haben es zur Zeit schwer. Angesichts anhaltend niedriger Zinsen gibt es derzeit kaum Möglichkeiten, attraktive Renditen zu erzielen. Das gilt insbesondere, wenn es um die langfristige Altersvorsorge gehen soll.
Aktien – systematisch investieren
Gefragt sind daher Alternativen zum Sparbuch, festverzinslichen Wertpapieren und Kapitallebensversicherungen. Vielfach werden Aktien als Anlage empfohlen. Sie bieten auf Dauer bessere Renditeaussichten, sind aber mit Kursrisiken behaftet. Angesichts von aktuellen Höchstständen scheuen viele jetzt das Investment. Wer regelmäßig in Aktien spart, kann das Kursrisiko ausgleichen: in Zeiten niedrigerer Kurse werden automatisch mehr Aktien erworben als in Hochkursphasen. Aktienfonds bieten dabei eine gute Möglichkeit, Risiken zu streuen.
Immobilien – keine Erfolgsgarantie
Immobilien werden ebenfalls oft zur Altersvorsorge eingesetzt. Nicht jeder verfügt aber über die notwendigen Investitionsbeträge, und es kommt immer auf das einzelne Objekt an, ob sich die Anlage rentiert. Automatische Wertsteigerungen und zufriedenstellende Mieterträge sind nicht garantiert. In manchen Regionen gilt der Immobilienmarkt schon als überhitzt.
Gold und andere Sachwerte – sicher?
Daher versuchen manche, auf andere Sachwerte auszuweichen: Edelmetalle, Schmuck, Antiquitäten und Kunstgegenstände zum Beispiel. Gold und Silber sind allerdings recht spekulativ und bieten höchstens langfristig Wertsteigerungspotentiale. Bei den übrigen Sachwerten kommt es immer auf das einzelne Stück an. Hier ist Expertise gefragt. Alle diese Objekte haben ein Manko. Sie werfen keine laufenden Erträge ab, sondern Gewinne fallen ausschließlich durch Wertsteigerungen an.
Kredite – Tilgung sinnvoll
Wer noch Kredite zu bedienen hat und über freie Anlagegelder verfügt, sollte über Sondertilgungen nachdenken. Oft sehen die Kreditbedingungen entsprechende Möglichkeiten vor, ohne dass eine teure Vorfälligkeitsentschädigung anfällt. Die Zinsersparnis durch vorzeitige Kreditrückzahlung bietet derzeit mit die attraktivste und sicherste ‚Rendite‘ überhaupt. Durch die Tilgung werden außerdem zusätzliche finanzielle Spielräume geschaffen, denn Ratenverpflichtungen fallen dann weg.
Zukunftsinvestitionen – durchrechnen
Eine weitere Möglichkeit sind Zukunftsinvestitionen. Wer ein Haus besitzt, kann über Maßnahmen zur Energieeinsparung oder Renovierung nachdenken. Dadurch können entweder die laufenden Betriebskosten gesenkt oder die Substanzwerte von Objekten erhöht werden. Ob sich eine solche Investition rechnet, hängt von der jeweiligen Konstellation ab. Jedenfalls sollte eine solche Maßnahme vorher immer gut durchkalkuliert werden.
In sich selbst investieren – ein möglicher Weg
Man kann auch in sich selbst investieren. Durch gezielte Ausbildung und Weiterbildung lassen sich die beruflichen Chancen und damit künftige Einkommensaussichten verbessern. Vielleicht können dadurch auch neue Wege beschritten werden, die die persönliche Lebensqualität erhöhen.
An die Steuern denken
Steuerliche Überlegungen spielen bei den Anlageentscheidungen ebenfalls eine Rolle. Bei den herkömmlichen Kapitalanlagen unterliegen die laufenden Erträge der Kapitalertragbesteuerung. D.h. es fällt entweder eine Abgeltungssteuer an oder die Erträge sind im Rahmen der Einkommensteuererklärung zu versteuern. Bei Immobilien sind Mieterträge und auch Wertgewinne zu versteuern, wenn die Immobilie innerhalb von zehn Jahren wieder verkauft wird. Bei anderen Werten fallen dagegen kein laufenden Ertragsteuern an und Wert- oder Kurssteigerungen sind höchstens bei einer unter einjährigen Haltedauer steuerpflichtig. Bei Investitionen können unter Umständen sogar steuerliche Absetzungsmöglichkeiten genutzt werden. / Fotoquelle: fotolia.de / © Akhilesh Sharma