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Arbeit

Arbeit

ist für die meisten Menschen schlicht eine Erwerbstätigkeit, sie arbeiten um des Geldes willen. Damit sollen dann alle wirtschaftlichen Bedürfnisse und Wünsche des täglichen Lebens befriedigt werden. Volkswirtschaftlich wird unter dem Begriff

Arbeit

lediglich ein Produktionsfaktor von Vielen verstanden. Im philosophischen Sinne dagegen werden unter der Bezeichnung

Arbeit

vielmehr alle bewussten schöpferischen Prozesse verstanden, die der Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur und der Gesellschaft dienen. Dabei ist der eigenständig handelnde Mensch mit seinem freien Willen alleiniger Initiator dieser Tätigkeiten. Ziel ist dabei nicht der schlichte Broterwerb, sondern die Befriedigung individueller Bedürfnisse, Fähigkeiten und Interessen.

Die Diskrepanz zwischen beiden Definitionen macht gleichzeitig das Dilemma deutlich, denn nur sehr wenige Personen sind heute in der Lage, ihre Interessen und Fähigkeiten mit dem Gelderwerb zu verbinden. Das Konzept der abstrakten Lohnarbeit ist charakteristisch für den durch das Christentum systematisch beeinflussten Kulturkreis. Im Rahmen dieser religiösen Vorstellungen sollten diejenigen im Jenseits besondere Vergünstigungen genießen, die zu Lebzeiten unermüdlich schufteten. Doch dieses Modell der erwerbsabhängigen

Arbeit

war in der Geschichte nicht in allen Gebieten der Welt verbreitet oder gar bekannt, umstritten ist es auch hier nach wie vor.

Renommierte Wissenschaftler halten bis heute daran fest, dass bei gleichem Lebensstandard die Arbeitszeit höchstens ein Viertel der heute dafür aufgewandten Zeit beanspruchen würde. Automatisierung und technischer Fortschritt sollten schließlich ursprünglich dazu dienen, die Arbeitszeit der Beschäftigten deutlich zu verringern. Doch von diesem Ziel ist die kapitalistische Gesellschaftsordnung heute weiter denn je entfernt. Eine der Zielstellungen wirtschaftsliberaler Staaten ist immer noch die Vollbeschäftigung aller erwerbsfähigen Personen.


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