Euro-Zinstief bedroht die Altersvorsorge

- 12.02.2015 von Marlen Schurr -

Gesetzliche Rente und Altersarmut„Die Renten sind sicher!“ Wer diesem politischen Ausspruch in der heutigen Zeit noch Glauben schenkt, der ist gut beraten, sich mit Blick auf die eigene Altersvorsorge professionell beraten zu lassen. Fakt ist, dass gerade die Aussicht auf die immer geringer werdenden Renten so manchen Verbraucher buchstäblich zittern lassen. Kein Wunder, dass die Angst vor dem Älterwerden und somit auch vor einer möglichen Altersarmut sukzessive wächst. Aber damit nicht genug, denn jetzt bedroht auch noch das Euro-Zinstief die Altersvorsorge.

Alles nur Panikmache? Ist die Angst vor Altersarmut berechtigt?

Die Fakten sprechen für sich: So können weder mit der gesetzlichen Rentenversicherung noch durch Tagesgeld der Lebensunterhalt im Alter gesichert werden. Die Zahlungen, die der Verbraucher heute in die Rentenversicherung leistet, sind keineswegs eine Rücklage für „später“, sondern vielmehr wird das Geld sogleich in die aktuelle Rentner-Gemeinschaft eingezahlt. Insofern kann man mit Blick auf die Rentenzahlungen keineswegs von einer „Investition in die eigene Zukunft“ sprechen, sondern vielmehr macht man damit maximal einen persönlichen Anspruch geltend, eines Tages unter Umständen doch den einen oder anderen Cent aus dem „Rententopf“ zu bekommen.

Wenn man bedenkt, dass mehr als 75 Prozent des gesamten Geldvermögens in erster Linie in Zinspapieren oder auch in Einlagen angelegt, welche sogar unterhalb der so genannten Inflationsrate liegen, dann ist dies langfristig betrachtet wahrlich keine sehr solide Entscheidung. Vor allem nicht mit Blick auf die Altersvorsorge. Aber das ist noch nicht alles, denn auch die nur wenig lukrativen Steuersparmodelle haben auf zukunftsorientierter Ebene nur äußerst wenig zu bieten. Darüber hinaus macht der Blick über den Tellerrand – nämlich ins Ausland – nur allzu deutlich, dass Anleger aus „aller Herren Länder“ seit langer Zeit schwindelerregend hohe Renditen mit deutschen Wertpapieren generieren. Ein Ungleichgewicht, das über kurz oder lang sehr wohl seine Konsequenzen nach sich ziehen wird.

Der Blick in die Zukunft verheißt nichts Gutes – oder etwa doch?

An sich ist es traurig und entmutigend zugleich, einerseits mit anzusehen, dass Deutschland zu den wirtschaftlich stärksten Nationen dieses Planeten gehört, und dass sich andererseits die Kapitalanlage in lukrative Anlageformen als ungemein lohnenswert und auch hinsichtlich der Altersvorsorge als höchst vielversprechend erweisen würde. Jedoch ist hier vor allem die geplante Nullrunde in Bezug auf eine weitere Staatsverschuldung ein echtes Hindernis. Wird trotz des Zinstiefs nicht investiert, bleibt Deutschland in dieser Hinsicht auch weiterhin auf der Strecke, sodass jeder deutsche Bürger buchstäblich gezwungen ist, „in Eigenregie“ Vorsorge zu treffen, um im Alter nicht tatsächlich am Hungertuch zu nagen.

Man darf mit Fug und Recht behaupten, dass es sich lohnt, sich als privater Anleger für einen vielversprechenden Mix aus lukrativen Zinspapieren und weiteren möglichst wertbeständigen Investitionsmöglichkeiten zu entscheiden. Auf diese Weise kann durchaus eine fundierte Altersvorsorge gesichert sein. / Fotoquelle: fotolia.de / © De Visu

Autor: Marlen Schurr

Eine Autorin der ersten Stunde und Frauchen von Emma. Marlen hat Betriebswirtschaft studiert und danach lange bei einer großen Bank gearbeitet. Finanzen und Wirtschaftsthemen sind ihr Steckenpferd, auch bei der Altersvorsorge weiß sie, wovon sie schreibt. Während ihrer Elternzeit hat sie zum Glück immer wieder Zeit gefunden, sich durch Seminare und Vorträge auf dem Laufenden zu halten und arbeitet inzwischen wieder stundenweise in ihrem alten Job, getreu dem Motto „einmal Banker, immer Banker“. Wir freuen uns, dass sie auch den Weg zu uns zurückgefunden hat und wieder da ist!