Es ist kein Geheimnis, dass die gesetzliche Rente längst nicht mehr ausreicht, um im Alter einen menschenwürdigen Lebensstandard zu halten. Private Vorsorge ist unverzichtbar, wenn man im Alter nicht von der staatlichen Grundsicherung abhängig sein will. Ganz besonders Frauen müssen rechtzeitig privat vorsorgen, um einer möglichen Altersarmut aus dem Weg zu gehen.
Warum sind Frauen häufiger von Altersarmut betroffen als Männer?
In Deutschland beziehen gegenwärtig etwa 400.000 Personen über 65 Jahre eine Grundsicherung. Mehrere unabhängige Studien ergaben, dass zwei Drittel der Betroffenen Frauen sind. Dafür gibt es mehrere Gründe. Eine davon ist die höhere Lebenserwartung von Frauen, die statistisch gesehen 5 Jahre länger leben als Männer und somit auch 5 Jahre länger Rente beziehen. Trotzdem haben viele Frauen eine geringere Lebensarbeitszeit als Männer, weil sie wegen der Kinder längere Zeit nicht berufstätig sind. Zudem arbeiten mehr Frauen als Männer in Minijobs, bei denen keine Beiträge zur gesetzlichen Altersvorsorge abgeführt werden.
Ein weiterer Faktor ist die traurige Tatsache, dass das Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ noch immer nicht für Frauen gilt. Sie erhalten durchschnittlich 20 Prozent weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen für ein und dieselbe Tätigkeit. Das führt dazu, dass ihre Rente im gleichen Beschäftigungszeitraum fast 30 Prozent niedriger ist, als die von Männern. Wenn die anderen Faktoren berücksichtigt werden, ergibt sich daraus, dass Frauen durchschnittlich sogar 40 Prozent weniger Rente erhalten als Männer. Selbst die Ehe bietet für Frauen keine Sicherheit im Alter mehr, da mittlerweile beinahe 50 Prozent aller Ehen wieder geschieden werden, Tendenz steigend.
Private Vorsorge ist unabdingbar
Mit der privaten Vorsorge sollte frühstmöglich begonnen werden, da sich aufgrund des Zinseszins-Effekts auch kleinere Ersparnisse zu einem stattlichen Betrag aufsummieren, wenn sie über längere Zeit angelegt werden. Riester-Verträge eignen sich dabei besonders gut für Frauen. Auf sie zahlt der Staat Zuschüsse und während der Elternzeit kann der Sparvertrag mit einem Jahresbeitrag von nur 60 Euro fortgeführt werden. Andere Anlagemöglichkeiten sind beispielsweise Fonds. Am besten ist es, wenn man sich von einem unabhängigen Berater informieren lässt.
Es gibt Finanzberater, die auf die Altersvorsorge für Frauen spezialisiert sind. Dabei sollte man den Grundsatz beherzigen, so viel wie möglich zurückzulegen, den Betrag aber aufzuteilen und auf verschiedene Anlageformen zu verteilen. Ebenso wichtig ist auch, das Sparen fürs Alter auch durchzuhalten. Die beste private Vorsorge nützt nichts, wenn der Vertrag nach ein paar Jahren wieder gekündigt wird. / Fotoquelle: fotolia.de / © Werner Dreblow