Praxis und Theorie vereinen – Gründe für ein duales Studium

- 22.06.2015 von Sonja Hess -

Duales StudiumEin erfolgreich abgeschlossenes Studium ist in vielen Berufen die Basis für eine erfolgreiche Karriere. Doch es erfordert in der Regel einen Zeitaufwand von mehreren Jahren und ausreichende finanzielle Mittel, bereitet aber häufig nicht unmittelbar auf den Einstieg in einen bestimmten Beruf vor. Wer sein Ziel schneller erreichen und dabei zudem noch gutes Geld verdienen will, findet in einem dualen Studium eine interessante Alternative zu herkömmlichen Universitäts- oder Fachhochschulstudiengängen.

Unterschiedliche Formen des dualen Studiums möglich

Je nach erreichten Schul- und Ausbildungsabschlüssen, Berufserfahrungen und individueller Lebenssituation kommen unterschiedliche Formen des Dualen Studiums infrage. Gemeinsam ist ihnen allen, dass – ähnlich wie beim dualen Berufsausbildungssystem – das Hochschulstudium mit Praxisblöcken in Unternehmen verbunden wird, die fest in den Studienablauf integriert sind. Allgemein werden bei dualen Studiengängen vier verschiedene Typen unterschieden:

  • ausbildungsintegriertes duales Studium,
  • praxisintegriertes duales Studium,
  • berufsintegriertes duales Studium und
  • berufsbegleitendes duales Studium.

Von einem parallel zur Berufstätigkeit absolvierten Teilzeitstudium unterscheiden sich duale Studiengänge grundsätzlich dadurch, dass berufsbildende beziehungsweise berufspraktische Komponenten integraler Bestandteil des Studiums sind. Im Unterschied zum herkömmlichen Studium an einer Universität oder Fachhochschule schließen die Studierenden beim dualen Studium einen Vertrag mit einem Unternehmen ab.

Bei einem ausbildungsintegrierenden dualen Studium erwerben die Absolventen nicht nur einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss, sondern schließen zugleich auch eine Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf ab. Berufsintegrierende duale Studiengänge richten sich dagegen primär an Interessenten, die bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen haben und/oder schon über mehrjährige Berufserfahrung verfügen. Bei einem praxisintegrierenden dualen Studium wird das Studium mit längeren praktischen Phasen im Unternehmen kombiniert.

Effizienter, schneller und praxisnäher studieren

Eines der wichtigsten Argumente, die für ein duales Studium sprechen, ist die große Praxisnähe. Während Universitätsabsolventen mitunter Probleme haben, einen Einstieg in die berufliche Praxis zu finden, stellt sich dieses Problem bei Absolventen eines dualen Studiums in der Regel gar nicht erst. Insgesamt ist das Studium effizienter organisiert, denn es nimmt weniger Zeit in Anspruch und die Absolventen erwerben trotz der geringeren Studiendauer – zumindest in den ausbildungsintegrierten dualen Studiengängen – gleichzeitig auch noch einen Berufsabschluss. Die Studienbedingungen sind in der Regel sehr gut; überfüllte Hörsäle und sich zeitlich überschneidende Lehrveranstaltungen kommen praktisch nicht vor.

Studieren und gleichzeitig Geld verdienen

Darüber hinaus erhalten die Studierenden während eines dualen Studiums eine Vergütung und müssen daher keinen Nebentätigkeiten zur Finanzierung ihres Lebensunterhalts nachgehen und auch keine Studienkredite aufnehmen. Die enge Bindung an ein Unternehmen sorgt zudem meist für einen nahtlosen Übergang vom Studium ins Berufsleben. Wer auf Semesterferien verzichten kann und ein weniger theoretisches und stark praxisorientiertes Studium wählen möchte, hat deshalb mit einem dualen Studium beste Chancen auf einen schnellen und reibungslosen Berufsstart. / Fotoquelle: fotolia.de / © Syda Productions

Autor: Sonja Hess

Freiberufliche Autorin und Powerfrau, die sich in allen Bereichen zum Thema Arbeitsrecht, Finanzen und Karriere auskennt. Sie macht uns vor, dass es kein Problem ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. 2012 hat sie ihren ersten Text für uns geschrieben und nach einer etwas längeren Babypause freut sie sich nun, wieder die Ärmel hochkrempeln und schreiben zu können