Der erste Arbeitstag im neuen Job

- 27.08.2020 von Sonja Hess -

Einarbeitung und KollegenNach dem Vorstellungsgespräch kommt als nächste Hürde der erste Arbeitstag. Das klingt trivial, ist es aber nicht. Der erste Tag entscheidet häufig schon darüber, welchen Ruf man in der Firma genießen wird. Wer kein Praktikum und auch keinen Probearbeitstag in der Firma getätigt hat, weiß nicht, was auf ihn zukommt. Nervosität vor dem ersten Arbeitstag ist dabei vollkommen normal. Diese lässt sich reduzieren, wenn man sich ein wenig vorbereitet.

Darauf sollte der neue Mitarbeiter am ersten Tag achten

  • Pünktlich am Arbeitsplatz erscheinen. Wer schon am ersten Tag zu spät kommt, macht einen denkbar schlechten Eindruck. Lieber ein paar Minuten früher erscheinen.
  • Freundlich zu den Kollegen sein. Das versteht sich eigentlich von selbst. Wer gerne Kritik an anderen Menschen äußert, hält sich besser zurück (Knoblauch, Tratsch und schlechte Laune – die No-Gos im Büro). Sollte es unter den Kollegen Streitereien geben, dann auf gar keinen Fall in diese hineinziehen lassen.
  • Anfangs sämtliche Mitarbeiter siezen. Erst nach und nach kommt man sich näher und dann wird einem das ‘du’ meist von selbst angeboten.
  • Wer sich nicht sicher ist, welche Kleidung er tragen soll, entscheidet sich besser für einen etwas gehobeneren Kleidungsstil. In den nächsten Tagen kann er dann legere Kleidung wählen.
  • Andere Kollegen um Rat fragen. Das ist kein Zeichen der Schwäche, sondern ganz natürlich, da man am ersten Tag noch nicht alles weiß.
  • Sich vor dem ersten Arbeitstag über den Arbeitgeber informieren. Möglicherweise kann der neue Mitarbeiter schon im Vorfeld ein wenig über die Arbeitsabläufe erfahren. So ist die Vorbereitung einfacher.
  • Am ersten Tag dienen die Pausen weniger der Erholung. Der neue Mitarbeiter nutzt diese, um die neuen Arbeitskollegen besser kennenzulernen.

Die ersten Arbeitstage: lernen, lernen, lernen

Die ersten Arbeitstage sind vor allem sehr lernintensiv. Der neue Mitarbeiter lernt seine neuen Kollegen kennen, eventuell neue Arbeitstechniken und die Arbeitsabläufe. Jeder Betrieb funktioniert ein wenig anders. Junge Arbeitnehmer tun sich oft schwer, in das Berufsleben hineinzufinden. Niemand erwartet, dass sofort alles gut funktioniert. Fehler sind anfangs normal. Wichtig ist, dass der neue Mitarbeiter daraus lernt. Gut ist es, wenn man sich regelmäßig Notizen macht. Dadurch signalisiert der neue Mitarbeiter Interesse und Lernbereitschaft.

Der erste Tag wird noch nicht sehr produktiv sein. Zunächst stellt man sich den Kollegen vor und der Chef oder ein Kollege führt den neuen Angestellten durch den Betrieb. So ganz nebenbei erfährt der neue Angestellte, wie die Pausenregelung funktioniert und welche Mitarbeiter sich auf bestimmte Arbeitsvorgänge spezialisiert haben. Diese Informationen sind wichtig, denn darauf kann er oder sie zurückgreifen.

Anfangs sind es sehr viele Informationen und keiner verlangt, dass diese sofort nach dem ersten Tag verinnerlicht sind. Am Ende des ersten Tages erwarten einige Chefs eine Rückmeldung. Diese sollte positiv ausfallen und zeigen, dass man als neuer Mitarbeiter motiviert ist.

Was neue Mitarbeiter vermeiden sollten

  • Nicht immer den neuen Arbeitsplatz mit dem alten vergleichen. Dabei ist es gleichgültig, ob der Vergleich gut oder schlecht ist.
  • Auf keinen Fall Kritik äußern. Der erste Eindruck sollte möglichst positiv sein. Gibt es Dinge, die anders laufen sollten, kann man das ruhig äußern, doch nicht gleich am ersten Tag.
  • Anfangs nicht zu viel über sich preisgeben. Wer dazu neigt, jeden Menschen in seine privaten Geheimnisse einzuweihen, sollte das bleiben lassen. Das bringt in Häppchen Sympathiepunkte, wird es aber übertrieben, kann es schnell lästig werden.

Was tun bei Problemen?

Trotz einer guten Vorbereitung kann es sein, dass der Start nicht wie gewünscht funktioniert. Das kann viele Gründe haben. Manchmal liegt es an den Arbeitskollegen, manchmal ist es einfach nicht der richtige Job. Stellt der Arbeitnehmer fest, dass ihm die Arbeit nicht zusagt oder es Probleme mit einzelnen Kollegen gibt, sollte er nicht sofort aufgeben. Aufeinander zugehen und miteinander reden, ist oft ein erster Schritt und auch die Arbeit gefällt vielleicht, sobald der Einarbeitungsstress vorbei ist und man sich mit seinem Aufgabenbereich besser auskennt. / Fotoquelle: © G-Stock Studio – Shutterstock.com

Autor: Sonja Hess

Freiberufliche Autorin und Powerfrau, die sich in allen Bereichen zum Thema Arbeitsrecht, Finanzen und Karriere auskennt. Sie macht uns vor, dass es kein Problem ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. 2012 hat sie ihren ersten Text für uns geschrieben und nach einer etwas längeren Babypause freut sie sich nun, wieder die Ärmel hochkrempeln und schreiben zu können