Der neue Weg zum Job: Bewerbungen per WhatsApp

- 26.03.2024 von Daniela Lütke -

Kurzbewerbung und QualifikationWhatsApp ist die beliebteste Messenger-App der Welt. In Deutschland hat WhatsApp ungefähr 60 Millionen aktive Nutzer und steht damit an der Spitze der beliebtesten Apps. Wegen seiner Popularität wird WhatsApp zunehmend für Bewerbungen genutzt. Unternehmen können damit gezielt Recruiting betreiben und Jobsucher einen direkten Kontakt etablieren.

Welche Vorteile hat eine Bewerbung per WhatsApp?

Eine Bewerbung über die soziale Nachrichten-App ist schnell und direkt. Der größte Vorteil dieser neuen Art der Bewerbung besteht darin, dass sie schnell und unkompliziert erfolgt. Bei konventionellen Bewerbungen per Post, jedoch auch per E-Mail, bekommt der Absender oftmals gar keine Antwort oder das Unternehmen meldet sich erst nach Wochen. Wird die Bewerbung per WhatsApp verschickt, kann der Absender bereits anhand der blauen Häkchen erkennen, wenn die Nachricht gelesen wurde. In der Regel trifft die Antwort bereits nach wenigen Minuten, spätestens Stunden ein.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass WhatsApp an eine Handynummer gekoppelt ist. Das bedeutet, es handelt sich um eine Nachricht, die an eine bestimmte Person gerichtet ist. Dadurch ist es möglich, den Personaler oder Chef direkt zu erreichen. Dazu kommt, dass eine Bewerbung per WhatsApp sehr günstig ist, da kaum Kosten anfallen. Da WhatsApp auf Mobiltelefonen und Tablets verwendet wird, ist es zudem nicht an ein personalisiertes WLAN-Netz gebunden. Die Bewerbung kann praktisch jederzeit von überall her gesendet werden.

Welche Nachteile hat eine Bewerbung per WhatsApp?

Diese Form der Bewerbung ist noch relativ neu. Die Mehrheit der Unternehmen setzt noch immer auf die klassische Bewerbung per Post oder bestenfalls E-Mail. Wer vorhat, sich per WhatsApp zu bewerben, ist gut beraten, sich darüber zu informieren, ob die Firma diese Art der Bewerbung überhaupt akzeptiert. Darüber hinaus ist es erforderlich, die richtige Handynummer herauszufinden, an die man die Bewerbung versenden soll. Auf der Homepage der Firma oder in der Stellenanzeige steht bestenfalls die Nummer der Personalabteilung. Handelt es sich dabei um eine Festnetznummer, nützt sie nichts. Der Bewerber muss vorher mit der Firma Kontakt aufnehmen, um die Handynummer der Person herauszufinden, die für seine Bewerbung zuständig ist.

Ein weiterer Nachteil liegt in der Natur von WhatsApp selbst begründet. Die Nachrichten-App wurde für die schnelle Kommunikation zwischen mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets entwickelt. Deren Displays sind aber im Vergleich zu Computermonitoren eher klein. Eine Bewerbung mit einer Länge von 300-500 Wörtern kann man auf einem Computermonitor noch auf einen Blick erfassen. Auf dem Smartphone bedeutet so ein langer Text umständliches Scrollen. Solche großen Textblöcke werden in der Umgangssprache Bleiwüste genannt. Das ist Webdesignern schon lange bekannt. Sie entwickeln für ein und denselben Text unterschiedliche Layouts: für einen Monitor und für ein Smartphone-Display.

Die Eigenheiten von WhatsApp bei der Bewerbung berücksichtigen

Eine Bewerbung mit WhatsApp hat nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn sie die Besonderheiten dieses neuen Mediums berücksichtigt. Es wäre zum Beispiel falsch, den Inhalt einer ausführlichen Bewerbung auf Papier oder per E-Mail in WhatsApp-Nachrichten zu pressen. Vielmehr gilt bei einer Bewerbung über WhatsApp der altbewährte Grundsatz: in der Kürze liegt die Würze.

Die Kurzbewerbung sollte aus wenigen Textblöcken bestehen, die man schnell überblicken kann. Darin stellt sich der Bewerber vor, verweist auf seine Erfahrungen und Qualifikationen und gibt eine E-Mail-Adresse an, unter der er kontaktiert werden kann. Die WhatsApp-Bewerbung dient sozusagen als Eisbrecher. Wenn der potenzielle Arbeitgeber Interesse hat, wird er sich in der Regel melden und bitten, die ausführlichen Unterlagen wie Lebenslauf, Schulabschlüsse, Qualifikationen, Arbeitszeugnisse und andere Unterlagen zu schicken.

Eine Kurzbewerbung per WhatsApp zu versenden, wird immer beliebter. Das liegt daran, dass diese Option im Vergleich zu einer klassischen Bewerbung viel schneller und zielgerichteter und damit auch effizienter ist. Sie ist aber nur dann erfolgreich, wenn sie die Eigenheiten des Mediums WhatsApp berücksichtigt und sich auf das Wesentliche beschränkt. / Fotoquelle: © Prathankarnpap – Shutterstock.com

Autor: Daniela Lütke

Daniela ist 2016 zu uns gestoßen. Als Journalistin und ehemalige Unternehmensberaterin hat sie sich ein enormes Wissen zu den Themen Ausbildung, Beruf & Karriere aufgebaut und versteht es, dieses geschickt in Worte zu fassen.