Hobbys im Lebenslauf

- 25.06.2021 von Deniz Wölk -

Bewerbung und VorstellungsgesprächBeim Abfassen eines Lebenslaufs stellt sich dem Bewerber irgendwann die Frage, ob er seine Hobbys angeben soll. Dies lässt sich nicht pauschal mit einem Ja oder einem Nein beantworten. Ziel einer Bewerbung ist es, beim Personalchef einen möglichst positiven Eindruck zu hinterlassen. Nicht alle Hobbys sind dazu geeignet, den Bewerber in einem guten Licht erscheinen zu lassen. Freizeitbeschäftigungen, die einen schlechten Eindruck hinterlassen, sollte der Bewerber dann besser weglassen.

Hobbys runden das Gesamtbild des Bewerbers ab

Die Personalabteilung möchte ein möglichst umfassendes Bild vom Bewerber haben. Da die meisten Menschen einer Freizeitbeschäftigung nachgehen, sind diese ein Teil der Persönlichkeit. Allerdings spielen Freizeitbeschäftigungen beim Bewerbungsprozess eine untergeordnete Rolle und so sollten sie auch behandelt werden. Sie stehen beim tabellarischen Lebenslauf an letzter Stelle.

Wer am liebsten vor dem Computer oder dem Fernseher sitzt und seine Zeit mit Computerspielen und Fernsehserien verbringt, gibt das besser nicht an. Diese Freizeitbeschäftigungen gelten als passiv und hinterlassen einen schlechten Eindruck. Der Bewerber muss sich darüber im Klaren sein, dass sein Hobby viel über seine Persönlichkeit aussagt. Die Personalchefs sehen sich täglich mit Bewerbungen konfrontiert, in denen Hobbys wie Lesen, Joggen oder Schwimmen stehen. Diese Hobbys wirken sich nicht negativ aus, können jedoch den Eindruck hinterlassen, dass der Bewerber langweilig ist.

Ist für eine Arbeit Teamfähigkeit gefragt, kann sich Tennisspielen als Hobby negativ auswirken, da diese Sportart häufig introvertierte Menschen ausüben. Anders sieht es mit Mannschaftssportarten aus, dies hinterlässt bei dieser Bewerbung einen guten Eindruck. Wer sich gerne mit dem Fallschirm in die Tiefe springt, Freude am Paragliding hat oder in Höhlen taucht, behält das ebenfalls besser für sich. Sie vermitteln dem Personalchef, dass er es mit einem Bewerber zu tun hat, der die Gefahr, die Herausforderung sucht. Möglicherweise bekommt er einen Mitarbeiter, der sich bald eine neue Stelle sucht. Hinzu kommt, dass diese Sportarten gefährlich sind und der Mitarbeiter häufiger krank sein könnte.

Hobbys im Lebenslauf richtig einsetzen

Wichtig ist zunächst einmal, dass die Aussage im Lebenslauf der Wahrheit entspricht. Wer Lesen angibt und nur selten ein Buch in die Hand nimmt, lässt das besser weg. Der Bewerber muss immer damit rechnen, dass der Personalchef nachfragt. Wer langweilige Hobbys ein wenig interessanter machen will, der wird am besten konkret. Nicht einfach schreiben ‘Lesen’, sondern ‘moderne Literatur den 20. Jahrhunderts’ oder einen bestimmten Autor angeben. Wer gerne Musik von den Beatles hört, der gibt dies an.

Hat der Bewerber mit seiner Orchideenzucht schon Preise gewonnen, gehört das in den Lebenslauf. Das zeigt dem Arbeitgeber, dass der Bewerber erfolgsorientiert und leistungsbereit ist. Zwei Eigenschaften, die jedem Chef gefallen. Optimal ist es, wenn das Hobby zum Beruf passt. Wer sich zum Beispiel als Manager bewirbt und gleichzeitig noch ehrenamtlich eine Jugendgruppe leitet, hat sicherlich gute Chancen auf die Stelle.

Das Hobby sollte im Vorstellungsgespräch nicht im Zentrum stehen

Kommt das Gespräch auf das Hobby zu sprechen, verfallen viele Bewerber in einen Redeschwall. Das ist unbedingt zu vermeiden. Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass das Hobby der wichtigste Teil des Lebens ist. Im Zentrum des Vorstellungsgesprächs sollte immer die Arbeit stehen. Die Gefahr ist besonders groß, wenn der Interviewer und der Bewerber zufällig das gleiche Hobby haben und sich darüber austauschen. Obwohl das sicherlich Punkte auf der Sympathieseite gibt, kann sich das negativ auf die Bewerbung auswirken.

Fazit: Hobby gehören zum Leben und auch in den Lebenslauf

In einer guten Bewerbung wirken alle Teile zusammen. Auch die Hobbys gehören dazu und sollten dementsprechend nicht fehlen. Der Bewerber muss nur darauf achten, dass er sich damit kein Eigentor schießt. Jede Aussage über ein Hobby vermittelt ein bestimmtes Bild der Persönlichkeit. Hinterlässt er damit einen negativen Eindruck, ist es besser, die Freizeitbeschäftigung wegzulassen. / Fotoquelle: © Vadym Pastukh – Shutterstock.com

Autor: Deniz Wölk

Unser Hahn im Korb (der endlich Unterstützung bekommen hat). Deniz kommt aus der Versicherungsbranche und arbeitet schon lange als freiberuflicher Autor. Sein Wissen zu den Themen Versicherungen und Altersvorsorge ist unschlagbar und keiner schafft es, dieses so einfach herüber zu bringen wie er.