Mehrheit der Arbeitnehmer fühlt sich überlastet: Gefahr Burnout

- 20.01.2014 von Marlen Schurr -

Stress und chronische ErschöpfungDer Begriff Burnout ist mehr als nur ein Schlagwort. Obwohl Burnout von der WHO nicht als eigenständige Krankheit anerkannt wird, bezeichnet es einen allgemeinen Erschöpfungszustand, der zu schweren psychischen und physischen Erkrankungen, darunter klinische Depressionen, führen kann.

Ist Burnout ein Problem?

Burnout oder chronische Erschöpfung ist weit verbreitet. Ein Großteil der Arbeitnehmer in den Industriestaaten ist davon betroffen. Anfangs wurde Burnout noch als Einbildung oder Ausrede abgetan, inzwischen weiß jedoch die Medizin, dass er ernste gesundheitliche Probleme verursachen kann. Bereits heute sind psychische Erkrankungen eine der Hauptursachen, die zu permanenter Berufsunfähigkeit führen. Ganz zu schweigen von Arbeitsunfällen, Fehlentscheidungen oder Ausschuss, die infolge chronischer Erschöpfung passieren. Jeder vierte Arbeitnehmer leidet heute unter psychischer Belastung.

Welche Ursachen führen zu Burnout?

Dafür gibt es viele Gründe. Eine der wichtigsten sind der ständig wachsende Leistungsdruck im Beruf. Das Durchschnittsalter der Arbeitnehmer wächst an, gleichzeitig steigen aber die Anforderungen. Die meisten Arbeitnehmer berücksichtigen das altersbedingte Nachlassen der Leistungsfähigkeit nicht. Sie erwarten, dass ein 55-jähriger dasselbe Pensum schafft wie ein 25-jähriger. Zwar können die Älteren in vielen Fällen ein Nachlassen der Leistungsfähigkeit mit mehr Erfahrung kompensieren, das ist aber nicht immer möglich. Auch privat können viele Menschen nicht abschalten. Sie nehmen Arbeit mit nach Hause oder holen die Kinder vom Kindergarten ab und hetzen zum Einkaufen. Das Smartphone wird sogar mit ins Bett genommen. Der Stress und die Hektik des Berufslebens werden mit nach Hause genommen. Dadurch wird der Körper permanent zu Höchstleistungen angetrieben und kann nicht zur Ruhe kommen. Nach einer unruhigen Nacht beginnt der Kreislauf am nächsten Tag von neuem. Hauptursachen für einen Burnout sind:
– Stress
– Hektik
– innere Unruhe

Was können Sie gegen einen Burnout tun?

Wenn es erst einmal dazu gekommen ist, benötigen Sie ärztliche Hilfe. Viel besser ist es, Burnout zu verhindern. Dafür können Sie selbst viel tun. Falls Sie als Manager tätig sind, müssen Sie beispielsweise lernen, Aufgaben zu delegieren. Niemand kann alles selbst tun. Übertragen Sie Tätigkeiten und Verantwortung an andere. Dadurch verringern Sie den Druck, der auf Ihnen lastet. Gleichzeitig müssen Sie lernen, auch gelegentlich nein zu sagen und nicht immer mehr Arbeit auf Ihre Schultern zu laden. Erkennen Sie, dass kein Mensch perfekt ist und jeder gelegentlich Fehler machen kann. Auch starke Menschen haben schwache Momente.

Schaffen Sie sich einen Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit. Falls Sie überwiegend geistig arbeiten, betätigen Sie sich in der Freizeit körperlich. Machen Sie etwas, was Ihnen Spaß macht und keinen Leistungsdruck verursacht. Nicht nur Sport, auch Gartenarbeit oder eine ehrenamtliche Tätigkeit sind ideal geeignet. Versuchen Sie, Ruhe von der Arbeit im Kreis der Familie zu finden. Verbringen Sie soviel Zeit wie möglich mit Ihrem Ehepartner und den Kindern. Falls Sie Single sind, suchen Sie sich Freunde. Sie können sich beispielsweise einem Verein anschließen und dort bald neue Kontakte knüpfen. Schalten Sie in der Freizeit wirklich ab und sorgen Sie dafür, dass Sie nicht rund um die Uhr zu erreichen sind. Tun Sie ab und zu Dinge, die Ihnen wirklich Freude machen. Dadurch wird jedes Wochenende zum Kurzurlaub und Sie finden Erholung und Entspannung. Mit dieser Strategie hat Burnout keine Chance. / Fotoquelle: fotolia.de / © M.Dörr & M.Frommherz

Autor: Marlen Schurr

Eine Autorin der ersten Stunde und Frauchen von Emma. Marlen hat Betriebswirtschaft studiert und danach lange bei einer großen Bank gearbeitet. Finanzen und Wirtschaftsthemen sind ihr Steckenpferd, auch bei der Altersvorsorge weiß sie, wovon sie schreibt. Während ihrer Elternzeit hat sie zum Glück immer wieder Zeit gefunden, sich durch Seminare und Vorträge auf dem Laufenden zu halten und arbeitet inzwischen wieder stundenweise in ihrem alten Job, getreu dem Motto „einmal Banker, immer Banker“. Wir freuen uns, dass sie auch den Weg zu uns zurückgefunden hat und wieder da ist!