Mit dem E-Scooter zur Arbeit

- 03.01.2025 von Daniela Lütke -

Arbeitsweg und ScooterSeit der Einführung von E-Scootern in Deutschland im Jahr 2019 sind erst 5 Jahre vergangen. Inzwischen prägen die wendigen Elektro-Tretroller besonders in den Großstädten das Straßenbild in den zentrumsnahen Gebieten. Die Zahl der E-Scooter ist geradezu explodiert. Im Jahr der Einführung gab es bundesweit 50.000 Stück. Nur 3 Jahre später war die Zahl auf 764.000 angewachsen. Davon sind die meisten in Privatbesitz. Immer mehr Menschen nutzen die Fahrzeuge auch für den Weg zur Arbeit. Das hat Vor- und Nachteile.

Welche Vorteile hat es, mit dem E-Scooter zur Arbeit zu fahren?

Da die Fahrzeuge durch einen Elektromotor mit Akku angetrieben werden, sind die Kosten pro Kilometer sehr niedrig. Nur Radfahren oder zu Fuß gehen dürfte noch günstiger sein. Dazu kommt, dass die Fahrzeuge sehr wendig und klein sind. Viele Modelle lassen sich einfach zusammenklappen. Man kann sie auf der Arbeit beispielsweise im Spind oder unter dem Schreibtisch verstauen. Wenn es regnet, nimmt man sie einfach mit in die öffentlichen Verkehrsmittel. Für das Führen eines E-Scooters wird kein Führerschein benötigt. Jeder ab dem vollendeten 14. Lebensjahr darf mit einem E-Tretroller unterwegs sein. Das Tragen eines Helms wird zwar empfohlen, ist aber nicht vorgeschrieben.
Folgende Vorschriften müssen bei E-Scootern beachtet werden:

  • Das Fahrzeug muss eine Beleuchtung haben.
  • Zwei unabhängige Bremsen müssen installiert sein.
  • Das aktuelle Versicherungskennzeichen muss gut sichtbar angebracht sein.

Welche Nachteile haben E-Scooter?

Die Fahrzeuge bieten bei einem Unfall keinerlei Schutz. Wenn man mit einem E-Scooter fährt, ist man Wind und Wetter ausgesetzt. Die kleinen Räder sind nur für festen Untergrund wie Asphalt, Gehwegplatten oder Beton geeignet. Im Gelände oder bei starken Steigungen erreicht der schwache Motor bald seine Leistungsgrenze. Im Grunde genommen eignen sich E-Scooter bloß für den innerstädtischen Bereich. Ein weiterer Nachteil ist der Fakt, dass man mit einem E-Scooter keine großen Lasten transportieren kann. Man kann höchstens ein paar Kleinigkeiten in einem Rucksack mitnehmen.

Darf man mit dem E-Scooter zur Arbeit fahren?

Im Prinzip überlässt es der Arbeitgeber, wie seine Angestellten zur Arbeit kommen. Ob man zu Fuß, mit dem ÖPNV oder dem eigenen Fahrzeug kommt, ist jedem selbst überlassen. Etwas anders sieht es aus, wenn es darum geht, ob man den E-Scooter mit an den Arbeitsplatz nehmen darf. Hier kann der Arbeitgeber von seinem Hausrecht Gebrauch machen und es verbieten. Viele Arbeitgeber verbieten den Mitarbeitern, E-Scooter mit ins Büro oder an den Arbeitsplatz zu nehmen, weil es immer wieder Berichte von Akkubränden gibt. Erlaubt der Arbeitgeber nicht, das Fahrzeug mit an den Arbeitsplatz zu nehmen, muss der Arbeitnehmer eine Möglichkeit finden, den Roller während der Arbeitszeit sicher abzustellen.

Wie sieht es mit dem Laden des Akkus aus?

Die Sachlage zu dieser Frage ist klar. Arbeitnehmer dürfen den Akku nur auf der Arbeit laden, wenn der Arbeitgeber dem ausdrücklich zugestimmt hat. Das trifft übrigens auch auf die Akkus von Smartphones zu. Wer einfach stillschweigend, ohne Wissen des Chefs, den Akku auf der Arbeit auflädt, riskiert im Extremfall die fristlose Entlassung. Der Grund für dieses Verbot ist nicht die geringe Menge an Stromkosten, sondern die potenzielle Brandgefahr, die beim Laden nie ganz auszuschließen ist.

Kann der Arbeitgeber Vorschriften für die Nutzung eines E-Scooters für den Arbeitsweg machen?

Ja, der Arbeitgeber kann verlangen, dass Mitarbeiter einen Helm tragen, wenn sie das Fahrzeug für den Weg zur und von der Arbeit nutzen. Er kann außerdem darauf bestehen, dass sie an der Kleidung reflektierende Streifen anbringen müssen.

Für welche Strecken eignen sich E-Scooter?

Um mit dem E-Scooter zur Arbeit fahren zu können, muss die Strecke ein paar Anforderungen erfüllen. Die Entfernung darf nicht zu weit sein, maximal 8 bis 10 Kilometer. Die Strecke darf keine großen Steigungen haben und der Untergrund sollte fest sein. Mit E-Scootern darf man auf Gehwegen nicht fahren. Man muss Radwege oder den Rand der Fahrbahn benutzen. Das ist in vielen Stadtzentren sehr gefährlich. Bevor man sich dazu entschiedet, mit dem E-Scooter zur Arbeit zu fahren, sollte man die Strecke in aller Ruhe abfahren und sich überlegen, ob es machbar und sicher ist. / Fotoquelle: © Nik Stock Studio – Shutterstock.com

Autor: Daniela Lütke

Daniela ist 2016 zu uns gestoßen. Als Journalistin und ehemalige Unternehmensberaterin hat sie sich ein enormes Wissen zu den Themen Ausbildung, Beruf & Karriere aufgebaut und versteht es, dieses geschickt in Worte zu fassen.