Tipps für das richtige Bewerbungsfoto

- 18.10.2016 von Daniela Lütke -

Fotoquelle: fotolia.de / © Lars ZahnerWenn es um das Thema Bewerbungsfoto geht, neigen viele Menschen dazu, Fehler zu machen. Sie denken, es wäre nicht so wichtig und verwenden minderwertige oder veraltete Fotos. Dabei vergessen sie ganz, dass ein gutes Bewerbungsfoto einen starken Einfluss auf den Erfolg der Bewerbung hat. Worauf kommt es also bei einem Bewerbungsfoto an und welche Fehler sollten vermieden werden?

Ist ein Bewerbungsfoto unbedingt erforderlich?

Noch bis vor wenigen Jahren war ein Bewerbungsfoto obligatorischer Bestandteil jeder Bewerbung. Seit im Jahr 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verabschiedet wurde, ist es nicht mehr zwingend erforderlich, der Bewerbung ein Foto beizulegen. Als Begründung sagt der Gesetzgeber, dass es aufgrund des Fotos zu einer Diskriminierung des Bewerbers kommen könnte. In der Praxis sieht es allerdings anders aus, denn eine Bewerbung ohne Foto wandert mit hoher Wahrscheinlichkeit unbeachtet in der Ablage oder gar im Papierkorb. Es ist also durchaus empfehlenswert, jeder Bewerbung ein Foto beizulegen, damit dem Personalchef oder dem zuständigen Sachbearbeiter ein erster Eindruck von der Person des Bewerbers vermittelt werden kann.

Wer sollte das Bewerbungsfoto aufnehmen?

Viele nehmen diese Frage auf die leichte Schulter und verwenden einfach ein altes Passbild oder gar irgendeinen Schnappschuss, den Freunde gemacht haben. Dann ist es allerdings kein Wunder, wenn die Bewerbung keinen Erfolg hat. Um die Chancen zu erhöhen, empfiehlt es sich, zu einem professionellen Fotografen zu gehen und von ihm die Fotos anfertigen zu lassen. Der Profi weiß, welche Anforderungen an ein Bewerbungsfoto gestellt werden und hat vor allem auch die notwendige Ausrüstung, um diese Anforderungen umsetzen zu können. Der große Vorteil ist, dass man es dem Bild in der Regel ansieht, wenn es von jemandem gemacht wurde, der Ahnung davon hat und das auch dem Personalchef auffällt.

Welche Kleidung ist für das Bewerbungsfoto angemessen?

Das hängt ganz davon ab, für welche Position sich der Kandidat bewirbt. Ein Anzug oder ein Business Kostüm sind dann angemessen, wenn es um eine leitende Position oder um einen Posten in einer Bank, einer Versicherung oder einem Anwaltsbüro geht. Am besten ist es, die Webseite des potentiellen Arbeitgebers zu besuchen. Dort gibt es mit Sicherheit Fotos, die den Kleidungsstil der Mitarbeiter zeigen. Für die meisten Bewerbungen, zum Beispiel als Mitarbeiter in der Produktion, reicht normale Alltagsbekleidung (“casual wear”). Sie sollte jedoch nicht zu salopp sein oder bei Frauen deren Reize betonen. Gleich welcher Stil gewählt wird, die Kleidung sollte auf jeden Fall sauber gewaschen und frei von Flecken oder Falten sein.

Wie sollte das Styling aussehen? Was ist ein No-Go?

Sofern sie keinen Bart tragen, sollten sich Männer vor dem Fotoshooting frisch rasieren. Ein Gesicht mit Bartstoppeln wirkt ungepflegt und stößt den Betrachter ab. Frauen dürfen für das Foto ruhig Make-up verwenden, sollten es aber mit dem Schminken nicht übertreiben. Grellrot geschminkte Lippen und dick getuschte Wimpern wirken eher billig, als dass sie die Attraktivität erhöhen. Für beide Geschlechter gilt, darauf zu achten, dass die Frisur in Ordnung ist und die Haare nicht wild in alle Richtungen zeigen. Falls einfaches Kämmen nicht reicht, wäre es ratsam, vor dem Fotografieren einen Friseur aufzusuchen.

Ein No-Go sind Ganzkörperfotos oder Bilder aus dem Automaten, da sie die Bewerbung nicht gerade aufwerten. Sie machen deutlich, dass der Bewerber nicht bereit ist, in seine eigene Zukunft zu investieren. Wie soll er dann das Vertrauen des potentiellen Arbeitgebers gewinnen? Ebenso ein No-Go sind Fotos, auf denen der Abgebildete ein breites Grinsen zeigt, gekünstelt posiert oder bei Männern die Brusthaare bzw. bei Frauen der Ansatz der Brust erkennbar ist. Ein gutes Bewerbungsfoto ist eine Porträt-Aufnahme, die den Oberkörper bis etwas unterhalb der Schultern zeigt.

Welche Voraussetzungen sollte das Foto erfüllen?

Üblicherweise ist ein Bewerbungsfoto größer als ein Passbild. Als Format hat sich eine Breite zwischen 4-5 cm und eine Höhe zwischen 5-7 cm bewährt. Kommt das Bewerbungsfoto auf das Deckblatt der Mappe, kann es auch größer ausfallen. Gängige Abmessungen sind in diesem Fall eine Breite von 6,5 cm und eine Höhe bis zu 10 cm. Je nach Typ kann ein Farbfoto, aber auch ein Schwarz-Weiß-Foto besser geeignet sein. Der Fotograf wird seinen Kunden auch in diesem Punkt gern beraten. Besonders bei digitalen Bildern sollte die Auflösung so hoch wie möglich gewählt werden.

Wo in der Bewerbung ist der richtige Platz für das Bild?

Das Bild gehört entweder direkt auf das Deckblatt der Bewerbungsmappe oder links bzw. rechts oben auf den Lebenslauf. Die Position hängt davon ab, in welche Richtung die Person sieht. Der Abgebildete sollte stets in die Seite hinein, nie hinaus blicken. Zur Befestigung eignet sich ein Klebestift am besten. Eine Büroklammer erweckt den Eindruck, dass der Bewerber sich selbst keine Chance gibt und das Foto eventuell wieder verwenden möchte. / Fotoquelle: fotolia.de / © Lars Zahner

Autor: Daniela Lütke

Daniela ist 2016 zu uns gestoßen. Als Journalistin und ehemalige Unternehmensberaterin hat sie sich ein enormes Wissen zu den Themen Ausbildung, Beruf & Karriere aufgebaut und versteht es, dieses geschickt in Worte zu fassen.