Warum verlassen gute Mitarbeiter ein Unternehmen?

- 28.09.2023 von Daniela Lütke -

Mobbing und BurnoutWenn ein erfahrener und guter Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, bedeutet dies für das Unternehmen einen nicht unerheblichen Aufwand an Zeit und Kosten. Ein neuer Mitarbeiter muss gefunden und mühsam eingearbeitet werden. Manche Kündigungsgründe liegen in den Lebensumständen des Mitarbeiters und sind weder dem Unternehmen noch dem Vorgesetzten anzulasten. Sehr häufig sind die Gründe jedoch in der Unternehmensstruktur oder bei den Vorgesetzten zu suchen.

Überlastung der Mitarbeiter

Manche Chefs sparen am Personal und stellen keine neuen Mitarbeiter ein, obwohl das vorhandene Personal hoffnungslos überlastet ist. Es werden Überstunden verlangt, die dann nicht oder nur geringfügig vergütet werden. Viele Beschäftigte machen das zunächst mit, aber irgendwann steigt zwangsläufig der Krankenstand. Immer mehr Beschäftigte melden sich krank, bleiben immer länger zu Hause und kündigen schließlich. Burnout ist ein häufiger Grund für Fehlzeiten und auch für Kündigungen. Überforderung entsteht allerdings auch, wenn Beschäftigte für Tätigkeiten eingesetzt werden, für die sie nicht qualifiziert sind.

Mitarbeiter sind unterfordert

Ein guter Chef versteht es, seine Mitarbeiter entsprechend ihrer Qualifikationen und Fähigkeiten einzusetzen. Oft kommt es vor, dass die Arbeit für den Mitarbeiter zu einfach ist oder dass er seine Qualifikationen, für die er jahrelang studiert hat, gar nicht einsetzen kann. Dieses Phänomen wird oft als Boreout bezeichnet und ist mindestens genauso schädlich wie Burnout. Die Mitarbeiter sehen keine Perspektive in ihrer Arbeit, finden keine Entwicklungsmöglichkeiten und suchen diese dann in einem anderen Unternehmen.

Mangelnde Wertschätzung des Mitarbeiters

Jedes Engagement wird schnell im Keim erstickt, wenn es von den Vorgesetzten nicht wertgeschätzt wird. Manche Chefs halten an eingefahrenen Prozessen fest und wollen sie nicht ändern. Kommt ein Mitarbeiter mit einer guten Idee für ein neues Angebot oder einen effektiveren Arbeitsablauf, wird er einfach ignoriert. In diesem Fall braucht sich der Vorgesetzte nicht zu wundern, wenn der Mitarbeiter sein Engagement zurückfährt und keine neuen Ideen produziert.

Aber auch wenn der Mitarbeiter nichts Neues einbringt, verdient die tägliche Arbeit gelegentlich ein Lob. Chefs, die viel zu tadeln, aber wenig zu loben haben, vergraulen ihre Mitarbeiter.

Toxisches Arbeitsklima im Unternehmen

In manchen Betrieben ist es schwer zu arbeiten, weil die Belegschaft in kleine Gruppen zerfällt, die sich weder ausstehen noch miteinander arbeiten können. Mobbing ist oft an der Tagesordnung und jeder denkt nur an seinen eigenen Vorteil. In einem solchen Arbeitsumfeld kann niemand arbeiten und jeder Mitarbeiter, der an seine psychische Gesundheit denkt, wird diesen Arbeitsplatz schnell wieder verlassen.

Es ist Aufgabe der Personalabteilung, für ein gutes Betriebsklima zu sorgen. Das fängt schon bei der Einstellung neuer Mitarbeiter an. Diese müssen gut zu den anderen Mitarbeitern passen. Leider lässt sich das in der Probezeit nicht immer mit Sicherheit feststellen. Kommt es im Betrieb zu Mobbing, muss dem sofort Einhalt geboten werden.

Mitarbeiter und Unternehmen entwickeln sich in entgegengesetzte Richtungen

Wie in einer Ehe kann es auch in einem Unternehmen vorkommen, dass es sich in eine Richtung entwickelt, die der Mitarbeiter nicht mehr mittragen kann oder will. In diesem Fall ist eine Trennung der richtige Weg, um ein Unternehmen zu finden, das den Vorstellungen des Mitarbeiters besser entspricht.

Fazit

Dass Mitarbeiter ein Unternehmen verlassen, ist normal, kann aber problematisch werden, wenn es zu häufig vorkommt. Wenn ständig neue Mitarbeiter eingearbeitet werden müssen, kostet das unnötig Zeit. Besser ist es, gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. Das geht nur durch ein gutes Betriebsklima und durch Wertschätzung der Mitarbeiter. Das fängt bei einer leistungsgerechten Bezahlung an, reicht aber bei weitem nicht aus. Ein ehrliches Wort der Anerkennung und Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung sind ebenso wichtig. / Fotoquelle: © 4 PM production – Shutterstock.com

Autor: Daniela Lütke

Daniela ist 2016 zu uns gestoßen. Als Journalistin und ehemalige Unternehmensberaterin hat sie sich ein enormes Wissen zu den Themen Ausbildung, Beruf & Karriere aufgebaut und versteht es, dieses geschickt in Worte zu fassen.