Beim Eintritt in das Berufsleben setzen sich viele Menschen ehrgeizige Ziele. Sie wollen ihr Bestes geben, von Kollegen und Vorgesetzten gleichermaßen wertgeschätzt werden und möglicherweise eines Tages selbst Manager oder sogar Geschäftsführer des Unternehmens werden. In der Praxis kommt es jedoch oft anders und die Karriere kommt ins Stocken.
Woran erkennt man, dass die Karriere stagniert?
Das äußerst sich in verschiedenen Weisen. Typisch ist beispielsweise, dass Kollegen, die noch nicht so lange im Betrieb sind, eher befördert werden. Mitarbeiter, deren Karriere stockt, machen dagegen schon jahrelang dieselbe Arbeit, ohne Aussicht auf Veränderung. Ihnen werden keine neuen, interessanten Projekte übertragen. Es gibt weder Herausforderungen noch wird Verantwortung übertragen. Das führt dazu, dass die Arbeit keinen Spaß macht und die Motivation schwindet. In der Umgangssprache nennt man das ‚innerliche Kündigung‘. Betroffene sind nur noch körperlich anwesend, geistig haben sie sich bereits von der Firma verabschiedet.
Was sind die Ursachen?
In manchen Fällen führen äußere Faktoren zu einer Stagnation, oft ist der Betreffende jedoch selbst schuld, wenn es beruflich nicht voran geht. Äußere Faktoren sind beispielsweise strukturelle Probleme des Unternehmens. Wenn ein massiver Stellenabbau geplant wird, ist das kein guter Zeitpunkt für eine Beförderung. Manche Vorgesetzte blockieren auch absichtlich die Karriere von fähigen Mitarbeitern, weil sie auf deren Beitrag zum Arbeitsergebnis nicht verzichten wollen. Oft genug ist aber der Stillstand selbst verschuldet. Betroffene warten darauf, dass sie gefördert werden und unternehmen nichts von allein. Sie verhalten sich unauffällig und gehen so in der Masse unter.
Wie kommt die Karriere wieder in Schwung?
Wer glaubt, dass seine Karriere stagniert, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es in fast jeder beruflichen Laufbahn Phasen der Stagnation gibt. Wer neu in der Firma ist oder ein neues Projekt bzw. neue Aufgaben übernommen hat, muss erst einmal eine gewisse Zeit lang praktische Erfahrungen sammeln. Berufliche Senkrechtstarter sind heutzutage selten. Sollte es aber auch nach einiger Zeit nicht voran gehen, muss man etwas dagegen tun.
Das Zauberwort heißt, Eigeninitiative zeigen!
Je nach der Situation kann das in verschiedenen Weisen erfolgen. Eine bewährte Methode besteht darin, Aufmerksamkeit dadurch zu erregen, indem man mehr als andere leistet und das in besserer Qualität. Damit ist beispielsweise gemeint, Arbeiten zu übernehmen, die anderen zu schwer oder zu unangenehm sind, sich Gedanken über den Arbeitsablauf zu machen und den Vorgesetzten Vorschläge zur Verbesserung zu unterbreiten, aktiv an Diskussionen teilnehmen, sich öfter zu Wort melden und von den eigenen Leistungen sprechen.
Viele Mitarbeiter machen den Fehler, zu schüchtern und bescheiden zu sein. Sie arbeiten zwar gut, werden jedoch nicht bemerkt. Wer aktiv ist und mehr leistet, tut sich letztendlich selbst etwas Gutes. Dadurch gewöhnt man sich an kompliziertere Projekte mit mehr Verantwortung. Das ist ein gutes Training für eine höhere Position.
Weiterbildung anstreben
Berufliche Entwicklung ist untrennbar mit Weiterbildung verbunden. Eine geeignete Weiterbildung ist oft ein Booster, der die Karriere massiv beschleunigt. Auch auf diesem Gebiet ist Eigeninitiative gefragt. Große Firmen wollen vielfach Fachleute und Führungskräfte aus den Reihen der Mitarbeiter gewinnen und bieten deshalb Fortbildungskurse an. Interessenten können sich dann melden.
Darüber hinaus gibt es ein riesiges Angebot an außerbetrieblichen Kursen, Seminaren und Lehrgängen. Selbst wenn die eigene Firma die Teilnahme an so einer Maßnahme nicht sponsert, gibt es eine Vielzahl von staatlichen Fördermaßnahmen, vom BAföG über das Meister-BAföG bis hin zum Bildungskredit. Die Arbeitsagenturen und die KfW Bank bieten qualifizierte Beratung zum Thema berufliche Weiterbildung an. In einigen Bundesländern gibt es Bildungsurlaub. Will oder kann der Arbeitgeber den Mitarbeiter nicht freistellen, besteht auch die Möglichkeit eines Fernlehrgangs oder Abendkurses.
Das mag zwar beschwerlich sein, dafür nimmt man aber seine berufliche Entwicklung in die eigenen Hände. Bietet der Arbeitgeber nach erfolgreichem Abschluss der Qualifizierung keine geeignete Stelle an, kann man sich bei einem anderen Arbeitgeber bewerben. Ein Wechsel des Jobs ist heutzutage völlig normal und wird oftmals sogar als Eigeninitiative positiv bewertet. / Fotoquelle: © G-Stock Studio – Shutterstock.com