Wenn die Lust zum Arbeiten nachlässt

- 14.04.2021 von Sonja Hess -

Routine und UnterforderungAm ersten Arbeitstag ist alles neu und aufregend. Man ist gespannt auf die neuen Kollegen und die Herausforderung, die der neue Arbeitsplatz mit sich bringt. In den ersten Tagen, Wochen und Monaten fühlt man sich wach und lebendig. Doch schon bald sind die Arbeiten zur Routine geworden und es schleicht sich Langeweile in den anfangs so aufregenden Arbeitsalltag ein. Viele Angestellte reagieren darauf mit Kündigung und suchen sich eine neue Herausforderung. Das ist aber nicht der beste Weg, denn ein häufiger Jobwechsel macht sich nicht gut im Lebenslauf und auch in dem nächsten Unternehmen schleicht sich bald die Routine ein. Besser ist es, sich mit der aktuellen Situation auseinanderzusetzen.

Warum lässt die Freude an der Arbeit nach?

Kaum eine Arbeit bietet so viel Abwechslung, dass sich nicht irgendwann Routine breit macht. Selbst die auf den ersten Blick kreativen Arbeiten als Wissenschaftler oder Leiter eines Projekts bestehen aus vielen Routinetätigkeiten. Manche Menschen mögen den ewig gleichen Trott nicht und versuchen daraus auszubrechen. Bietet die Arbeit selbst wenig Entfaltungsmöglichkeiten, setzt oft Unlust ein. Menschen verlieren die Lust an der Arbeit gelegentlich auch durch ihr berufliches Umfeld. Wer sich nicht mit Kollegen versteht, der hat bald keine Lust mehr zur Arbeit zu gehen. In diesem Fall sollte sich der Mitarbeiter fragen, ob er selbst etwas zur Lösung des Problems beitragen kann. Falls es sich um Mobbing handelt, muss der Chef informiert werden, der dann die notwendigen Schritte einleiten muss.

Nicht selten sind Depressionen der Auslöser für die Unlust an der Arbeit. Hier hilft meist nur eine eine Kündigung schreibt. Dass ein Mitarbeiter keine Lust mehr zu seiner Arbeit hat, trifft nicht nur langjährige Mitarbeiter. Manche überfällt dieses Gefühl schon nach wenigen Wochen oder sogar nach Tagen.

Diese Möglichkeiten gibt es, sich selbst zu motivieren

Eine Kündigung sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn der Mitarbeiter keinen anderen Ausweg sieht. Ist er erst kurz bei der Firma, sollte dieser Schritt ohnehin nur im Ausnahmefall gegangen werden. Besser ist es, sich neu zu motivieren und den Spaß an der Arbeit wieder zu entdecken.
Zunächst ist es wichtig, dass Problem genau zu analysieren. Das geschieht am besten schriftlich. Danach überlegt sich der Angestellte geeignete Gegenmaßnahmen. Stellt man fest, dass die Arbeit zu wenig interessant ist, kann man den Vorgesetzten bitten, andere Aufgaben zu vergeben. Vielleicht bieten sich dem Mitarbeiter selbst Möglichkeiten, seine Arbeit zu verändern. Jeder Chef ist für neue Ideen, die den Erfolg der Firma steigern, dankbar.

Nicht nur Unterforderung ist häufig ein Problem, sondern auch eine permanente Überforderung kann zu Frust bei der Arbeit führen. Auch wenn es manchmal schwer fällt, es zuzugeben: In diesem Fall ist es ratsam, sich vom Vorgesetzten eine leichtere Arbeit geben zu lassen oder das Arbeitspensum zu reduzieren. Sollten die Probleme mit den Kollegen oder dem Chef zusammenhängen, hilft nur ein klärendes Gespräch. Falls das nicht zur Lösung des Problems führt, bleibt am Ende doch nur die Kündigung.

Manchmal ist es einfach auch die Einstellung des Angestellten. Hilfreich ist eine Liste mit den Vorteilen, die der Mitarbeiter aus dieser Tätigkeit hat. Macht er sich diese bewusst, fällt die Arbeit oft leichter. Falls das nicht zur Lösung des Problems beiträgt, sollte der Betroffene sich überlegen, ob er nicht besser zuvor einen Psychotherapeuten aufsucht. Oft liegt das Problem nicht an der Arbeit, sondern an einem selbst. Eine neue Arbeit ändert dann am grundsätzlichen Problem wenig.

Eine Kündigung sollte gründlich durchdacht werden

Falls eine Kündigung unausweichlich erscheint, ist es wichtig, sich vorab eine andere Beschäftigung zu suchen. Andernfalls bekommt der Arbeitnehmer von der Agentur für Arbeit für die ersten drei Monate seiner Arbeitslosigkeit keine Unterstützung. Handelt es sich um Mobbing und ist eine Weiterführung der Arbeit unzumutbar, kann ein Attest von einem Arzt oder Psychologen helfen, die Sperre von der Agentur für Arbeit zu umgehen./ Fotoquelle: © Nicoleta Ionescu – Shutterstock.com

Autor: Sonja Hess

Freiberufliche Autorin und Powerfrau, die sich in allen Bereichen zum Thema Arbeitsrecht, Finanzen und Karriere auskennt. Sie macht uns vor, dass es kein Problem ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. 2012 hat sie ihren ersten Text für uns geschrieben und nach einer etwas längeren Babypause freut sie sich nun, wieder die Ärmel hochkrempeln und schreiben zu können