Von Experten wird eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu den unverzichtbaren Versicherungen gezählt, da sie im Schadensfall die finanzielle Existenz des Versicherungsnehmers gewährleistet. Zu dieser Gruppe von Versicherungen zählen außerdem auch die private Haftpflicht- und Unfallversicherung und die Hausratsversicherung. Die private Berufsunfähigkeitsversicherung greift dann, wenn der Versicherungsnehmer vor Eintritt in das gesetzliche Rentenalter aus medizinischen Gründen permanent nicht mehr in der Lage ist, eine berufliche Tätigkeit auszuüben.
Welche Gründe sprechen für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung?
Von zeitweiliger oder ständiger Berufsunfähigkeit während ihres Arbeitslebens sind mehr Menschen betroffen, als gemeinhin angenommen wird. Etwa jeder Vierte Arbeitnehmer kann damit rechnen, vor Erreichen der gesetzlichen Rente berufsunfähig zu werden. Zwar gibt es auch einen gesetzlichen Schutz vor Berufsunfähigkeit im Rahmen der Rentenversicherung, dieser betrifft jedoch nur Personen, die vor dem 2. Januar 1961 geboren wurden. Für alle anderen Arbeitnehmer gibt es lediglich einen Schutz vor Erwerbsunfähigkeit, der in den meisten Fällen nicht ausreicht, um im Fall der Berufsunfähigkeit den gewohnten Lebensstandard zu sichern, da die Erwerbsunfähigkeitsrente maximal 750 Euro pro Monat beträgt.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte psychische Erkrankungen unbedingt mit absichern
Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Psychische Erkrankungen wie Stress, Depressionen, Burn-out und andere sind heute die häufigsten Ursachen, die zu einer Berufsunfähigkeit führen. Sie verdrängten Herz-Kreislauferkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparats auf den zweiten bzw. dritten Platz. Zudem treten psychische Erkrankungen weniger in jüngeren Jahren als vielmehr im mittleren oder höheren Alter auf.
Das liegt daran, dass es in der heutigen Arbeitswelt immer rauer und härter zugeht. Ursache dafür sind die zunehmende Globalisierung und der wachsende internationale Konkurrenzkampf zwischen den Unternehmen. Der dadurch ausgeübte Druck wird nach unten, bis an den einzelnen Arbeitnehmer weitergegeben. Mit zunehmenden Lebensalter kommt zu diesem allgemeinen Druck noch ein wachsender Leistungsdruck durch jüngere Kollegen hinzu, da Ältere dieselbe Arbeitsleistung erbringen müssen, wie ihre wesentlich jüngeren Kollegen. Das kann langfristig zu Überforderung, Stress und letztendlich psychischen Erkrankungen führen.
Versicherungsabschluss – besser früher als später
Dafür sprechen viele Gründe. So sind in jungen Jahren die Beitragssätze niedrig, weil das Risiko für die Versicherungsgesellschaft ebenfalls niedrig sind. In der Jugend ist die Liste der Vorerkrankungen meist ebenfalls nur kurz und die Chancen, von der Versicherung akzeptiert zu werden, stehen gut. Beim Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Sie die Gesundheitsfragen unbedingt ehrlich beantworten und keine Unfälle oder schwerwiegende Vorerkrankungen verschweigen. Falls Sie die Angaben unterlassen oder sie unvollständig sind, riskieren Sie im Ereignisfall Ihren Versicherungsschutz.
Achten Sie zudem auch darauf, dass Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung nahtlos bis zum Eintritt in die gesetzliche Rente begleitet. Besonders in den letzten Jahren vor der Rente ist die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit besonders hoch. / Fotoquelle: fotolia.de / © Robert Kneschke