Die Dread-Disease-Police im direkten Vergleich mit der Berufsunfähigkeitsversicherung

- 06.05.2014 von Marlen Schurr -

So individuell die Anforderungen mit Blick auf Versicherungen mittlerweile sind, so umfassend ist heute auch der Markt. Eine wichtige Bedeutung in diesem Zusammenhang nimmt zum Beispiel die so genannte Dread-Disease-Police ein, und auch die Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein echtes „Must-have“. Wo aber liegen die Unterschiede, und von welcher profitiert der anspruchsvolle Verbraucher am meisten?

Wann immer man unter besonders schweren Krankheiten leidet, „greift“ die Dread Disease Versicherung. Nicht zu Unrecht ist diese somit auch unter der Bezeichnung „Schwere Krankheiten Versicherung“ geläufig. Fakt also ist, dass sie immer dann in Anspruch genommen werden kann, wenn eine schwerwiegende Operation durchgeführt oder starke gesundheitliche Beeinträchtigungen auftreten. Denn diese können die beruflichen Planungen für die Zukunft nicht selten stark beeinträchtigen. Wer da also über eine Dread Disease Versicherung verfügt, der ist klar im Vorteil. So scheint es zumindest. Denn natürlich ist es immer auch eine Art „Glücksspiel“, schon im Vorfeld zu eruieren, welche Krankheiten sich im Einzelnen einstellen könnten – oder auch nicht. Auf der anderen Seite bietet die Dread Disease Versicherung allerdings den entscheidenden Vorteil, dass der Versicherungsnehmer selbst bestimmen kann, welche gesundheitlichen Risiken jeweils abgedeckt werden sollen.

Die Dread Disease Versicherung unterscheidet sich in erster Linie durch zwei wesentliche Aspekte: Üblicherweise ist sie relativ kostspielig, wobei die günstigere Variante meist die klassischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall et cetera absichert. Wirklich umfassende Produkte beinhalten nicht nur die klassischen Erkrankungen, sondern können auf unterschiedliche Gesundheitsprobleme ausgeweitet werden. Allerdings steigt im Zuge dessen auch die jeweilige Versicherungsprämie.

Für die Berufsunfähigkeitsversicherung sprechen folgende Aspekte:

    • sie kann bei unterschiedlichsten Erkrankungen in Anspruch genommen werden, es müssen also keine Erkrankungen „vorgeplant“ bzw. kalkuliert werden
    • sie greift sogar bei psychischen Störungen
    • sie ist vergleichsweise kostengünstig
    • je früher die BU abgeschlossen wird desto niedriger sind die Beiträge

Gegen die BU spricht Folgendes:

    • die Zahlungen erfolgen in monatlichen Raten (rentiert sich also nicht immer)
    • Zahlungen werden nur dann ausgegeben, wenn eine mindestens 50prozentige Berufsunfähigkeit vorliegt

Wie die Erfahrung zeigt, haben es Anbieter der Dread Disease-Policen relativ schwer, sich am Markt zu behaupten. Dies liegt sicherlich darin begründet, dass diese Versicherung gewisse Risiken birgt. So scheuen sich viele Verbraucher, hohe Beiträge zu zahlen für eine Versicherung, bei der nicht einmal klar ist, ob sie bei Eintreten einer Erkrankung zahlt oder nicht. Im Gegensatz dazu deckt die BU nämlich sämtliche Krankheiten ab. Nicht zu vergessen ist auch der finanzielle Aspekt. Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung besteht ein gewisses Planungspotenzial, vor allem für jüngere Versicherungsnehmer. Anders also, als bei der Dread Disease Versicherung der Fall.

Insgesamt stellt sich also durchaus auch die Frage, in wie weit sich die Dread Disease Versicherung auch in Zukunft noch am Markt behaupten können wird. Inflexibilität, vergleichsweise hohe Beiträge und mangelnde Sicherheit mit Blick auf die Auszahlung der geleisteten Beiträge im Falle einer Erkrankung… – all diese Aspekte tragen sicherlich nicht dazu bei, die Begeisterung potenzieller Versicherungsnehmer zu wecken. Handlungsbedarf ist also gefragt.

Autor: Marlen Schurr

Eine Autorin der ersten Stunde und Frauchen von Emma. Marlen hat Betriebswirtschaft studiert und danach lange bei einer großen Bank gearbeitet. Finanzen und Wirtschaftsthemen sind ihr Steckenpferd, auch bei der Altersvorsorge weiß sie, wovon sie schreibt. Während ihrer Elternzeit hat sie zum Glück immer wieder Zeit gefunden, sich durch Seminare und Vorträge auf dem Laufenden zu halten und arbeitet inzwischen wieder stundenweise in ihrem alten Job, getreu dem Motto „einmal Banker, immer Banker“. Wir freuen uns, dass sie auch den Weg zu uns zurückgefunden hat und wieder da ist!