Der Trend zum kostenlosen Girokonto ist gebrochen. Nachdem die Banken über mehrere Jahre mit ihren Gratis-Konten Kunden anlockten, werden nun plötzlich Gebühren für die Führung des Kontos fällig. Viele Kunden sind von den zusätzlichen Kosten, die bei einigen Banken beinahe heimlich eingeführt werden, verärgert.
Einige Banken wenden sich von gebührenfreien Girokonten ab
Den Anfang machte die SantanderBank, die HypoVereinsbank und einige örtliche Sparkassen zogen nach: Viele Kunden müssen für die ehemals kostenlosen Girokonten plötzlich wieder Gebühren zahlen. Bei manchen Instituten gilt dies grundsätzlich, andere Banken verlangen nun Mindestgeldeingänge im Monat für die Kostenfreiheit. Verbraucherschützer überrascht diese Entwicklung. Sie raten Betroffenen, sich nach Alternativen umzuschauen. Die erhobenen Gebühren sind teilweise nämlich stattlich, so fordert die SantanderBank künftig 5,99 Euro im Monat.
Kunden von Gebühren überrascht
Verbraucherzentralen verzeichnen aufgrund der Gebühreneinführungen vermehrt Beschwerden von Kunden. Diese thematisieren häufig nicht nur die Kosten, sondern auch die Art der Informationspolitik. Zahlreiche Verbraucher bekamen die Änderungen der Geschäftsbedingungen erst mit, als die erste Gebühr von ihrem Konto abgehoben wurde. Die Kosten fallen nicht nur für neu eröffnete Konten an, zudem auch für sämtliche Bestehende. Die entsprechende Ankündigung registrierten viele Kunden nicht. Besonders dreist ging die SantanderBank zu Werke, welche die Ankündigung in einer Werbeaktion versteckte. Dort wurde der Zwangswechsel schmackhaft gemacht, indem dass neue Modell als ein Jahr unentgeltlich angepriesen wurde. Dass Kunden danach aber knapp sechs Euro monatlich zahlen müssen, erwähnte die Bank nur am Rande.
Konten der Direktbanken weiterhin kostenlos
Verbraucherschützer empfehlen diesen Bankkunden, rasch einen Anbieterwechsel vorzunehmen. Die Experten verweisen darauf, dass es insbesondere unter Onlinebanken weiterhin zahlreiche kostenlose Angebote gibt. Interessierte sollten sich diese Institute heraussuchen und prüfen, ob das Konto grundsätzlich gebührenfrei oder an die Bedingung eines bestimmten Mindestgeldeingangs geknüpft ist. Direktbanken werden aller Voraussicht dem Trend zu Gebühren nicht folgen. Im Gegenteil ist zu beobachten, dass sie die aktuelle Situation zur Kundenwerbung ausnutzen.
Einige Anbieter locken Neukunden mit attraktiven Prämien. Bis zu einhundert Euro Geldbonus können Verbraucher bei einer Kontoeröffnung kassieren. Meist erhalten die Kunden diese Prämie nach einer gewissen Zeit der Nutzung. Die genauen Regeln sollten Interessierte auf der jeweiligen Bankhomepage recherchieren. Aber nicht nur diese Aktionen sprechen für einen Wechsel zu einer Direktbank: Auch in vielen anderen Bereichen profitieren Kunden von finanziellen Vorteilen. So sind häufig auch Kreditkarten gebührenfrei zu bekommen, Zinsen für Tagesgeld- und Festgeldkonten liegen über dem Marktdurchschnitt und mit der Bankcard können Besitzer an einer großen Zahl von Automaten kostenlos Geld abheben. / Fotoquelle: fotolia.de / © grafikplusfoto