Die Alternativen zum Sparbuch

- 10.03.2021 von Sebastian Rheingauer -

Fonds und ImmobilienBis vor wenigen Jahren war das Sparbuch die klassische Form der Geldanlage. Mittlerweile sind die Zinsen immer mehr gesunken, sodass sich diese Form der Geldanlage kaum mehr lohnt. Mehr noch: Viele Banken verlangen sogar Strafzinsen. Wer also sein Vermögen auf die Bank trägt, muss in einigen Fällen inzwischen sogar Geld dafür bezahlen.

Geld anlegen im Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Gewinn

Jeder, der sein Geld möglichst gewinnbringend anlegen möchte, muss folgendes bedenken: Je mehr Gewinn eine Geldanlage verspricht, desto höher ist das Risiko. Angebote mit einer hohen Rendite und keinem Risiko gibt es nicht. Immer wieder liest man von Anlegern, die innerhalb weniger Wochen mehrere tausend Euro an der Börse verdient haben. Das ist möglich, doch gleicht das einem Lottogewinn. Wer sein Geld sinnvoll investieren möchte, sollte damit nicht rechnen. Besser ist es nach Geldanlagen zu suchen, die über mehrere Jahre eine gute Verzinsung versprechen.

Tagesgeld und Festgeld kommen dem Sparbuch am nächsten

Wer sein Geld immer schon zur Bank gebracht hat und das auch weiterhin tun möchte, kann zu Tagesgeld und Festgeld greifen. Beim Tagesgeld wird das Vermögen für einen kurzen Zeitraum angelegt. Die Zinsen sind sehr niedrig, aber der Sparer kann kurzfristig an sein Geld. Etwas höher sind die Zinsen beim Festgeld. Der Sparer legt sein Geld für mehrere Jahre fest an. Dabei muss sicher sein, dass er das Geld nicht benötigt, denn der Zugriff ist erst nach dem vereinbarten Zeitraum möglich. Die Zinsen sind sehr niedrig und übersteigen aktuell kaum die Marke von einem Prozent, wenn überhaupt.

Eine ähnliche Geldanlage ist der Sparbrief. Der Interessent wählt eine feste Laufzeit (meist zwischen fünf und zehn Jahren). Je länger die Laufzeit, desto höher sind die Zinsen, die hier zur Zeit aber auch kaum die Marke von einem Prozent übersteigen. Bei Anleihen gibt der Sparer sein Geld dem Staat oder einem Unternehmen. Dafür erhält er einen fest vereinbarten Zinssatz.

Vorteile:
– Das Geld ist sicher angelegt.
– Es kommt zu keinem Wertverlust.

Nachteile:
– Die Zinsen sind sehr niedrig.
– Beim Festgeld ist das Geld für längere Zeit angelegt.

Mit Aktien und Fonds zu besseren Renditen

Viele Menschen haben Angst vor Aktien, da sie einen vollständigen Verlust ihres Vermögens fürchten. Diese Angst ist nicht unberechtigt, denn immer wieder kommt es vor, dass Firmen Konkurs anmelden. In diesem Fall ist dann das gesamte Geld verloren. Wer klug vorgeht, kann mit Aktien jedoch einen hohen Gewinn machen. Wichtig ist, die Geldanlage auf verschiedene Firmen zu verteilen. Wem das zu kompliziert ist, der kann in Fonds investieren. Diese legen das Geld in Aktien oder Immobilien an. Die Renditen sind deutlich höher als bei einem Sparbrief und das Risiko ist überschaubar. Eine weitere Möglichkeit sind Indexfonds. Diese orientieren sich bei der Wertentwicklung an einem Index, wie dem DAX. Fonds eignen sich auch zu einer regelmäßigen Geldanlage. Trotz allem muss sich jeder Anleger bewusst sein, dass es bei diesen Formen der Geldanlage auch zu erheblichen Verlusten kommen kann.

Lohnt sich der Kauf von Edelmetallen?

Der Kauf von Gold stellt für viele Menschen eine sinnvolle Alternative dar. Grundsätzlich sollten Edelmetalle niemals als einzige Geldanlage verwendet werden. Sie bringen keinen Gewinn, der Käufer spekuliert allein auf die Wertsteigerung. Darüber hinaus fallen beim Kauf und Verkauf hohe Gebühren an. Hinzu kommen eventuelle Ausgaben für die Lagerung.

Die Alterssicherung als Geldanlage

Immer häufiger ist in der Tagespresse von der Rentenlücke zu lesen. Damit ist die Kluft zwischen dem Arbeitslohn und der Rente gemeint. Deshalb ist es sinnvoll, in eine private Rentenversicherung einzuzahlen. Die Versicherer legen das Geld sicher an, sodass sich die Gewinne in Grenzen halten. Das ist sinnvoll, denn sie müssen eine bestimmte Mindestverzinsung garantieren. Manche Versicherungen lohnen sich aufgrund der Fördermöglichkeiten, die der Staat anbietet. Eine private Rentenversicherung sollte in der heutigen Zeit jeder Anleger haben, allerdings nicht als einzige Anlageform.

Lohnt sich der Kauf einer Immobilie?

In den letzten Jahren sind die Immobilienpreise stark gestiegen und sie werden vermutlich noch weiter steigen. Beim Kauf einer Immobilie als Geldanlage sind verschiedene Faktoren wichtig. Wenn die Immobilie vermietet werden soll, muss die Lage gut sein. Eine gute Verkehrsanbindung wäre hier sinnvoll. Kindergarten, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten sollten in unmittelbarer Nähe sein. Vor dem Kauf einer Immobilie ist eine gute Beratung sinnvoll. Auch hinterher handelt es sich nicht um einen Selbstläufer. Mieter ziehen aus, es müssen neue Mieter gefunden werden. Hinzu kommen die Ausgaben für die regelmäßige Sanierung der Wohnung. Diese Kosten müssen bei der Renditeberechnung berücksichtigt werden. Eine Immobilie als Geldanlage lohnt sich nur für Menschen, die bereit sind, regelmäßig Arbeit und auch Geld in das Objekt zu investieren.

Fazit

Geldanlagen in der heutigen Zeit sind nicht immer einfach. Wer Sicherheit möchte, muss sich mit niedrigen Zinsen zufrieden geben. Wer sich höhere Renditen wünscht, muss auf Risiko gehen und kann dabei einen Teil oder mehr seines investierten Geldes verlieren. / Fotoquelle: © namtipStudio – Shutterstock.com

Achtung! Bei diesem Artikel handelt es sich um keine Anlageberatung sondern lediglich um einen Informationstext!

Autor: Sebastian Rheingauer

Basti ist unser Neuzugang und hält die Männerquote im Gleichgewicht. Nach vielen Jahren in einem namhaften Wirtschaftsunternehmen lässt er Karriere „Karriere“ sein und unterstützt uns mit seinem Wissen zu allen Themen rund um Finanzen, Wirtschaft, Beruf & Karriere.