Viele Verbraucher haben mit dem Problem zu kämpfen, dass am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig ist. Das kommt meistens davon, dass sie keinen Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben haben. Finanz-Apps und Haushaltsbücher können da Abhilfe schaffen. Beide Optionen haben sowohl Vor- als auch Nachteile.
Das Haushaltsbuch
Es ist die klassische Form der Finanzkontrolle und wird oftmals noch in Papierform geführt. In der Regel handelt es sich um ein Heft oder einen Ordner, in dem Einnahmen und Ausgaben für jeden Monat eingetragen werden. Der Vorteil dieser Option besteht darin, dass sie sehr sicher ist. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass ein Haushaltsbuch in die Hände unbefugter Personen gerät. Zudem sind die dort festgehaltenen Informationen für Außenstehende nahezu wertlos, da sie keine Details von Transaktionen wie Kontonummern, Details von Absender und Empfänger und ähnliches enthalten.
Auf der anderen Seite sind die Informationen aus dem Haushaltsbuch unterwegs nicht verfügbar, da sie auf Papier festgehalten sind und das Heft oder der Ordner in der Regel daheim im Schreibtisch verwahrt wird. Der größte Nachteil der Haushaltsbücher besteht jedoch darin, dass sie nur gut sind, wenn sie sorgfältig geführt werden. Dafür ist eine hohe Selbstdisziplin erforderlich. Wird eine Position nicht zeitnah eingetragen, wird sie schnell vergessen. Dadurch stimmt am Ende die Bilanz nicht und der Besitzer des Haushaltsbuchs weiß nicht, wofür das Geld ausgegeben wurde. Das trifft insbesondere auf Zahlungen oder Käufe mit Bargeld zu.
Finanz-Apps
Diesen Nachteil haben Finanz-Apps nicht. Sie werden auf dem Smartphone installiert. Da fast jeder Einwohner Deutschlands heutzutage ein Smartphone mit sich führt, sind Finanz-Apps zumindest in der Theorie immer und überall verfügbar. Vorausgesetzt, es besteht Zugang zum Internet über WLAN oder eine mobile Datenverbindung, können die Daten jederzeit abgerufen werden. Einnahmen und Ausgaben werden zum Teil automatisch registriert, zumindest wenn es sich um Online-Transaktionen handelt.
Allerdings besitzen Finanz-Apps auch Nachteile. Ihr größter Schwachpunkt ist der Datenschutz. Je nach Anbieter sind Finanz-Apps mehr oder weniger sicher. Da durch sie Daten über das Internet versandt werden, besteht immer die Möglichkeit, dass Unbefugte darauf Zugriff erhalten. Die Cyber-Kriminalität ist in den letzten Jahren sehr stark angestiegen. Dazu kommt, dass die Finanz-Apps an das Smartphone gekoppelt sind. Geht das verloren oder ist der Akku leer, kann auch kein Zugriff auf die Finanz-App erfolgen. Gute Apps sind zudem häufig nicht umsonst, sondern erfordern den Abschluss eines kostenpflichtigen Abos.
Welche Finanz-Apps gibt es?
Die Vielfalt ist groß. Finanz-Apps werden für die unterschiedlichsten Zwecke angeboten. Sehr beliebt sind zum Beispiel die Haushalts-Apps. Sie funktionieren wie ein elektronisches Haushaltsbuch und helfen dabei, eine Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben zu erhalten. Spar- und Investitions-Apps helfen dagegen, jeden Monat einen bestimmten Geldbetrag zur Seite zu legen und zu sparen oder zu investieren. Das geschieht automatisch. Der Nutzer muss nur einmal den Betrag festlegen und dieser wird Monat für Monat vom Girokonto auf das Spar- oder Investitionskonto überwiesen.
Zu einer anderen Kategorie gehören Apps für das Management von Schulden. Mit ihnen kann der Schuldner genau verfolgen, welchem Gläubiger er wie viel schuldet und wann der nächste Zahlungstermin ansteht. Einige Apps geben auch Tipps, wie Schulden möglichst schnell abgebaut werden können. Steuer-Apps helfen dagegen bei der Verwaltung und Planung der Steuern. Einige von ihnen gewähren sogar Unterstützung bei der Erstellung der Steuererklärung. Am weitesten verbreitet sind wahrscheinlich Banking-Apps. Dabei handelt es sich um Apps, die Zugang zu den Finanzdienstleistungen einer bestimmten Bank gewähren. Zum Gebrauch der App muss der Nutzer in der Regel ein Konto bei der betreffenden Bank führen.
Welche Finanz-App ist die richtige?
Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da es darauf ankommt, für welche Zwecke die App verwendet werden soll. Bevor man sich für eine bestimmte App entscheidet, sollten Verbraucher einen Online-Vergleich durchführen und sich auch die Meinungen anderer Kunden zu dieser App durchlesen. Viele Anbieter räumen Neukunden auch die Möglichkeit ein, die App kostenlos für eine gewisse Zeit zu testen, bevor sie ein kostenpflichtiges Abo abschließen. / Fotoquelle: © fizkes – Shutterstock.com