Spenden – Gutes tun und Steuern sparen

- 24.02.2022 von Gaby Mertens -

Geldspende und SachspendeWer anderen Menschen helfen will, überweist einfach einen größeren oder kleineren Geldbetrag an gemeinnützige Organisationen. Auch Sachspenden sind gerne gesehen. Der Spender leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, denn viele Vereine könnten ohne Zuwendungen nicht überleben. Unter bestimmten Voraussetzungen lassen sich Spenden sogar von der Steuer absetzen.

Die verschiedenen Spenden Arten

Die meisten Menschen entscheiden sich für Geldspenden. Das ist einfach und der bürokratische Aufwand ist für den Spender und den Empfänger gering. Hilfreich sind daneben auch Sachspenden wie Kleider, Möbel oder Bücher. Eine dritte, weniger bekannte Art zu spenden, ist Zeit. Der Spender hilft bei dem Unternehmen mit und vereinbart einen Lohn für die geleistete Tätigkeit. Nach getaner Arbeit verzichtet der Wohltäter auf das Geld und spendet es der Organisation. Alle drei Arten wirken sich steuermindernd aus.

Spenden an gemeinnützige Organisationen

Die Spende kann nur in der Lohnsteuer eingetragen werden, wenn der Verein oder die Organisation als gemeinnützig anerkannt ist. Solche Vereine dürfen eine Spendenquittung ausstellen, die der Steuerzahler auf Verlangen vorzeigen muss. Ein gemeinnütziger Verein zahlt keine Körperschaftssteuer und besitzt einen entsprechenden Freistellungsbescheid. Wer sicher gehen will, sollte sich diesen vorlegen lassen. Das Finanzamt darf über den Verein keine Auskunft geben, weil es dadurch das Steuergeheimnis verletzen würde. Die Aufgabenfelder von gemeinnützigen Organisationen sind vielfältig. Hier nur ein kleiner Auszug der Möglichkeiten:

  • Kultur und Kunst
  • Wissenschaft
  • Jugend und Altenhilfe
  • Naturschutz
  • Rettung aus Lebensgefahr
  • Verbraucherberatung
  • Sport

Jeder Spendenwillige findet den passenden Verein für seine Interessen. Wer bei einem gemeinnützigen Verein Mitglied ist und regelmäßig Beiträge bezahlt, kann auch diese von der Steuer absetzen. Spenden an einen Hilfsbedürftigen an der Straßenecke oder in der Fußgängerzone lassen sich nicht absetzen.

Die Wertermittlung der Spenden

Um eine Spende beim Finanzamt korrekt anzugeben ist eine Spendenquittung notwendig. Handelt es sich um eine Spende bei einem Katastrophenfall oder bleibt die jährliche Spendensumme unter 300 Euro, reicht als Nachweis auch die Bestätigung einer Überweisung.

Besonders einfach lassen sich Geldspenden angeben. Bei Zeitspenden ist es sinnvoll, vorher einen Lohn festzulegen, der dann einfach in die Spendenquittung eingetragen wird. Bei Sachspenden ist es ein wenig komplizierter. Handelt es sich bei der Spende um einen neuen Gegenstand, ist der Kaufpreis gleich der Spendensumme. Bei einem gebrauchten Gegenstand muss der Spender zunächst den aktuellen Wert ermitteln, zum Beispiel durch eine Recherche im Internet. Auf Nachfrage gibt der Steuerzahler dem Finanzamt an, wie er den Wert ermittelt hat. Bei Sachspenden lohnt es sich, zunächst beim Verein nachzufragen. Viele Organisationen stellen bei gebrauchten Gegenständen keine Quittung aus, da sie nach § 10b Abs. 4 EstG für 30% des Wertes haften, wenn auf der Quittung ein falscher Betrag steht.

Die Spende in die Steuererklärung eintragen

Die steuerliche Abzugsfähigkeit von Spenden endet bei 20 Prozent sämtlicher Einkünfte. Wer also 40.000 Euro im Jahr verdient, kann 8.000 Euro bei der Steuererklärung geltend machen. Ein Einreichen der Belege ist seit 2017 nicht notwendig. Die Belege müssen zehn Jahre aufbewahrt und auf Verlangen vorgezeigt werden. Die Spenden müssen in der Steuererklärung bei den Sonderausgaben eintragen werden. Bei regelmäßigen Spenden lohnt es sich, einen Antrag auf Lohnsteuerermäßigung zu stellen. Der Steuerzahler bekommt einen monatlichen Freibetrag und muss dann weniger Steuern zahlen.

Spenden nicht nur zur Weihnachtszeit

Die Spendenfreudigkeit nimmt an Weihnachten stark zu und flaut während des Jahres ab. Eine Spende sollte jedoch möglichst nicht nur auf den letzten Monat des Jahres beschränkt sein. Wer regelmäßig spenden möchte, überweist am besten monatlich einen festen Betrag an den Verein seiner Wahl. Der Spender hat so das gute Gefühl, die Welt mit seinem Beitrag ein wenig besser zu machen. / Fotoquelle: © ITTIGallery – Shutterstock.com

Autor: Gaby Mertens

Auch Gaby war in der Versicherungsbranche tätig und hat schreibt schon seit 2011 für unser Magazin. Nach einer längeren Auszeit im Ausland ist sie nun wieder da, und wir freuen uns, dass sie uns wieder mit ihren Texten unterstützt und immer eine Tüte Gummibärchen für die Kollegen bereithält.