Die jährliche Steuererklärung gehört zu den Aufgaben, die viele Menschen vor sich herschieben und erst in den letzten Tagen der Frist abgeben – oder diese sogar überziehen. Wer auf eine Steuerrückzahlung hofft, sollte sich rechtzeitig darum kümmern. Auch die Wartezeit zwischen Abgabe und Steuererstattung lässt sich verkürzen.
Die Steuererklärung gut vorbereiten
Wer eine pünktliche Rückzahlung der ausstehenden Steuer möchte, sollte das ganze Jahr daran arbeiten. Der Aufwand ist gar nicht so groß. Wichtig ist, alle Belege zu sammeln und wichtige Vorgänge zu notieren. Viele tun das nicht, da das Finanzamt oft keine Belege verlangt und die Angaben meistens übernimmt, ohne nachzufragen. Doch das ist keinesfalls in Stein gemeißelt. Fällt einem Mitarbeiter eine Unstimmigkeit auf, kann und muss er nachfragen.
Angenommen, der Steuerpflichtige hat eine ungewöhnlich teure Büroausrüstung gekauft und muss Belege nachreichen. Sind diese nicht sofort auffindbar, kann das die Rückzahlung verzögern. Vor allem bei größeren Betrieben, aber auch bei Privatpersonen, lohnt es sich, Belege und Nachweise das ganze Jahr über an einer Stelle aufzubewahren.
Die Steuererklärung online abgeben
Jahrelang waren Papierformulare ein fester Bestandteil der Steuererklärung. Diese gibt es zwar immer noch, doch können sie inzwischen auch online ausgefüllt werden. Wer noch keinen Zugang hat, sollte sich rechtzeitig darum kümmern. Es dauert einige Tage, da die staatlichen Behörden die Zugangsdaten aus Sicherheitsgründen per Post verschicken. Das Elster-Formular erleichtert die Eingabe erheblich. Jeder Steuerzahler hat einen eigenen Account, und Daten, die sich nicht ändern, können einfach übernommen werden.
Der Grundsatz „Je früher die Erklärung abgegeben wird, desto schneller ist das Geld auf dem Konto“ trifft nur bedingt zu. Anträge, die kurz nach Jahreswechsel eingehen, bleiben oft mehrere Monate liegen und werden erst später bearbeitet. Außerdem kann es vorkommen, dass eine sehr frühe Abgabe noch zu einer Korrektur des Antrags führt, sodass sich der Betrag ändert.
Ein fehlerfreier Antrag erleichtert die Bearbeitung
Fehler im Antrag sollten möglichst vermieden werden. Ein Zahlendreher beim regelmäßigen Einkommen ist meist nicht schlimm, denn der Sachbearbeiter hat die Unterlagen vor sich und kann die Daten korrigieren. Problematisch wird es jedoch, wenn wichtige Angaben fehlen. Dann kommt es zu Nachfragen, die die Auszahlung verzögern. Wer dann nicht alle Unterlagen parat hat, muss unter Umständen sehr lange auf sein Geld warten.
Mit den Behörden in Kontakt bleiben
Eine Kontaktaufnahme kann in jeder Phase des Steuererklärungsprozesses hilfreich sein. Manchmal gelingt es nicht, die Frist einzuhalten. Bevor der Steuerpflichtige eine Strafe riskiert, sollte er oder sie kurz anrufen und um eine Fristverlängerung bitten. Die Beamten können im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Frist ein wenig verlängern.
Auch nach Abgabe der Steuererklärung kann sich ein Anruf beim Finanzamt lohnen, vor allem, wenn seit der Abgabe bereits zwei bis drei Monate vergangen sind. In vielen Fällen lässt sich so die Bearbeitung beschleunigen. Ist nach sechs Monaten noch kein Bescheid eingegangen, kann ein Untätigkeitseinspruch erwogen werden. Das sollte jedoch nur geschehen, wenn das Finanzamt nach mehrmaliger Aufforderung nicht reagiert.
Den Steuerbescheid kontrollieren
Behörden sind nicht unfehlbar. Jeder Steuerbescheid sollte genau überprüft werden. Wer einen Fehler entdeckt, sollte einen förmlichen Widerspruch einlegen. Bei offensichtlichen Mängeln reicht es manchmal auch, mit dem zuständigen Sachbearbeiter ein persönliches oder telefonisches Gespräch zu führen. Ein schriftlicher Widerspruch wird am besten per Einwurfeinschreiben verschickt, um einen Nachweis über den fristgerechten Eingang zu haben. / Fotoquelle: © Thapana_Studio – Shutterstock.com