Welchen Unterschied macht das kommende ‚Elterngeld Plus‘?

- 20.03.2014 von Marlen Schurr -

Neuregelung ElterngeldDas Elterngeld wurde in Deutschland 2007 eingeführt. Sein Ziel besteht darin, jungen Familien die Möglichkeit zu geben, sich auf ihr Kind zu konzentrieren, ohne sich finanzielle Sorgen machen zu müssen. Das Elterngeld ist eine Ersatzleistung für fehlendes Einkommen in den ersten 14 Lebensmonaten des Kindes. Das Einkommen wird in Höhe von 65 bis 100 Prozent ersetzt. Die Zahlungen betragen zwischen 300 bis maximal 1.800 Euro pro Monat.

Was unterscheidet das Elterngeld Plus vom bisherigen Elterngeld?

Durch die Neuregelung kann die Bezugszeit des Elterngelds auf Wunsch von 14 Monate bis auf 28 Monate verlängert werden. Dafür werden die monatlichen Bezüge jedoch halbiert. Mit der alten Regelung war das zwar auch schon möglich, dabei wurden aber Eltern, die während der Auszeit in Teilzeit arbeiten wollten, finanziell benachteiligt. Beim bisherigen Modell orientiert sich das Elterngeld lediglich an der Differenz zwischen dem Einkommen vor der Auszeit und dem aktuellen Verdienst in der Teilzeitbeschäftigung. Das Elterngeld deckt mindestens 65 Prozent dieser Einkommensdifferenz ab.

Daraus ergibt sich in der Praxis eine erheblich geringere Zahlung als bei Eltern, die sich entschieden hatten, ganz zu Hause zu bleiben. Mit dem neuen Elterngeld Plus dagegen können die Eltern 25 bis 30 Wochenstunden in Teilzeit arbeiten und trotzdem die vollen Bezüge (50 Prozent des Elterngelds) bekommen. Zusätzlich wird das Elterngeld Plus um 10 Prozent erhöht, wenn sich beide Elternteile die Betreuung des Kindes teilen und gleichzeitig bis zu maximal 30 Stunden pro Woche arbeiten. Als weitere zusätzliche Leistungen kommen beim Elterngeld Plus 4 weitere Bezugsmonate hinzu, wenn auch der Vater das Elterngeld in Anspruch nimmt.

Was soll mit der Reform des Elterngeld erreicht werden?

Die Bundesregierung will mit der Reform erreichen, dass Beruf und Familie wieder besser miteinander vereinbart werden können. Bis jetzt sieht es oft genug so aus, dass sich viele, besonders die Mütter, zwischen Familie oder beruflicher Tätigkeit entscheiden müssen. Die Betreuung der Kinder in Kinderkrippen oder durch Tagesmütter ist auch keine Alternative, da geeignete Plätze bzw. Arbeitskräfte fehlen und in absehbarer Zeit auch nicht bereitstehen werden. Zudem wird jede Mutter bestätigen, dass besonders die ersten Lebensjahre des Kindes eine herrliche Zeit sind, die es so gut wie möglich auszunutzen gilt, da sie nie wiederkommt. Für die jungen Eltern ist es das höchste Glück, zu erleben, wie ihr Baby anfängt zu krabbeln und die ersten Worte zu sprechen.

Die Reform will erreichen, dass sich die Eltern ganz ihrem Familienglück widmen können, ohne sich Sorgen um ihre finanzielle Situation machen zu müssen. Zudem wird durch die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit die spätere Aufnahme der Berufstätigkeit erleichtert. Letztendlich soll mit der Reform des Elterngelds die Politik familienfreundlicher gestaltet werden. Damit sollen mehr Paare dazu gebracht werden, Kinder zu bekommen und nicht aus Furcht vor den finanziellen Folgen kinderlos zu bleiben. Die Erhöhung der Geburtenrate ist der natürliche Weg, um die Überalterung der Bevölkerung zu stoppen und eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.

Autor: Marlen Schurr

Eine Autorin der ersten Stunde und Frauchen von Emma. Marlen hat Betriebswirtschaft studiert und danach lange bei einer großen Bank gearbeitet. Finanzen und Wirtschaftsthemen sind ihr Steckenpferd, auch bei der Altersvorsorge weiß sie, wovon sie schreibt. Während ihrer Elternzeit hat sie zum Glück immer wieder Zeit gefunden, sich durch Seminare und Vorträge auf dem Laufenden zu halten und arbeitet inzwischen wieder stundenweise in ihrem alten Job, getreu dem Motto „einmal Banker, immer Banker“. Wir freuen uns, dass sie auch den Weg zu uns zurückgefunden hat und wieder da ist!