Wird die Altersvorsorge von der Inflation gebremst?

- 29.08.2024 von Daniela Lütke -

Geldanlage und ImmobilienkaufAuf den ersten Blick scheinen die Nachrichten gut zu sein. Immer weniger Bundesbürger verlassen sich allein auf die gesetzliche Rente, sondern sorgen privat für ihr Alter vor. Ungefähr 26 Prozent zahlen in eine private Altersvorsorge ein, weitere 23 Prozent haben eine betriebliche Altersvorsorge abgeschlossen und 5 Prozent sind durch ein Erbe abgesichert. Gleichzeitig sinkt die Inflation nach ihrem Höchststand von 6,9% im Jahr 2022 auf voraussichtlich 2,2% im Jahr 2024.

Welche Probleme ergeben sich dann?

Betrachtet man zunächst einmal die Altersvorsorge, besteht das Problem darin, dass der größte Teil der Bundesbürger (17%), die Geld für ihr Alter zurücklegen, monatlich nur 100 bis 200 Euro investieren, gefolgt von 12%, die monatlich 200 bis 300 Euro anlegen. Lediglich 11% investieren mehr als 400 Euro pro Monat. Dazu kommen 14%, die weniger als 100 Euro beiseite legen. Der Hauptgrund für die geringen Sparbeträge ist die hohe Inflation. Viele Menschen benötigen ihr Einkommen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie haben einfach nicht genug Geld übrig, um nennenswerte Beträge für ihr Alter beiseitezulegen.

Private Altersvorsorge bringt nicht genug Rendite

Die Deutschen legen bei ihrer Altersvorsorge vor allem Wert auf Sicherheit. Darum legen sie ihr Erspartes gern in private Rentenversicherungen an. Die garantieren zwar eine Auszahlung des Ersparten, bieten aber 2023/24 einen Höchstrechnungszins von durchschnittlich 0,25%. Das bedeutet, Guthaben, das nicht für die Kosten oder den Risikoschutz beiseite gelegt wird, erwirtschaftet durchschnittlich nur 0,25 Zinsen, kaum ein Zehntel der aktuellen Inflationsrate. Das Ersparte wird also durch die Inflation aufgefressen.

Welche Probleme gibt es bei der Inflation?

Die aktuelle Inflationsrate von 2,2% für 2024 ist ein Wert, der in der Praxis kaum eine Bedeutung hat, weil es sich um einen Durchschnittswert aus allen Bereichen der Volkswirtschaft handelt. Auf 2 Gebieten steigen die Kosten weitaus mehr als 2,2% jährlich: Mieten und Energie. Dahinter stecken die Flüchtlingskrise und der Rückgang im Wohnungsbau und bei den Energiekosten, insbesondere bei Strom und Gas, sieht es noch schlechter aus. Kein Produkt der privaten Altersvorsorge erwirtschaftet eine Rendite, die mit solchen Preissteigerungen mithalten kann.

Was können die Bürger tun, um ihre Altersvorsorge vor der Inflation zu schützen?

Zunächst einmal ist es wichtig, überhaupt Vorsorge für das Alter zu treffen. Wer in jungen Jahren monatlich relativ geringe Beträge zur Seite legt, kann durch den Zinseszins-Effekt später auf eine stattliche Summe kommen. Bei geringen monatlichen Beträgen kann man darüber hinaus auch Anlagen wählen, die zwar ein höheres Risiko haben, dafür aber auch eine bessere Rendite bringen. So liegt die durchschnittliche Jahresrendite bei ETFs bei 7,9%, bei den besten sogar bei über 14%. Die schlechtesten ETFs erwirtschafteten allerdings nur 1,3%. Selbst dieses Ergebnis ist jedoch immer noch besser als die durchschnittliche Rendite einer privaten Rentenversicherung. Aber wer eine Geldanlage in Form von ETFs wählt, geht eben auch ein erheblich höheres Risiko ein.

Wohneigentum erwerben

Die Steigerung der Mietpreise liegt weit über der durchschnittlichen Inflationsrate. Daher gehört es zu den besten Strategien zur Abmilderung der Folgen der Inflation, sich eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen. Der Trend zur Mietpreiserhöhung wird sich kurz- und mittelfristig wahrscheinlich fortsetzen. Ideal wäre es natürlich, wenn man die Immobilie selbst bewohnen kann.

Altersvorsorge zeitig beginnen und breit aufstellen

Um die Folgen der Inflation abzumildern, ist es am besten, damit so früh wie möglich anzufangen, am besten gleich nach dem Eintritt in das Berufsleben. In jungen Jahren kann man auch mit geringen monatlichen Beträgen große Summen für das Alter ansparen. Zudem sollte man das Geld nicht in nur eine einzige Investition stecken, sondern es auf mehrere Formen verteilen. Zu den besten und sichersten Formen der Altersvorsorge gehört der Erwerb einer Immobilie, die man selbst bewohnt. Achtung! Bei diesem Text handelt es sich um keine Anlageberatung, sondern um einen reinen Informationstext. / Fotoquelle: © wutzkohphoto – Shutterstock.com

Autor: Daniela Lütke

Daniela ist 2016 zu uns gestoßen. Als Journalistin und ehemalige Unternehmensberaterin hat sie sich ein enormes Wissen zu den Themen Ausbildung, Beruf & Karriere aufgebaut und versteht es, dieses geschickt in Worte zu fassen.