Eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung will gut geplant sein

- 27.12.2014 von Sonja Hess -

Mitarbeitergespräch und GehaltserhöhungEin wichtiger Bestandteil jedes Bewerbungsgesprächs bzw. Mitarbeitergesprächs ist die Gehaltsverhandlung. Viele Bewerber verschenken bares Geld, weil sie sich auf diese Verhandlung nicht oder nur ungenügend vorbereiten oder sich bei den Verhandlungen falsch verhalten. Mit einer erfolgreichen Gehaltsverhandlung können Sie durchaus 10 bis 20 Prozent mehr Geld für Ihre Leistung bekommen.

Sich zu informieren zahlt sich aus

Jede Minute, die Sie in die Vorbereitung für Ihre Gehaltsverhandlung investieren, ist bares Geld wert, denn sie erhöht Ihre Chancen, mehr Geld zu bekommen. Der Schlüssel dazu heißt Information. Ehe Sie zur Verhandlung kommen, sollten Sie Ihren Marktwert kennen. Das Internet ist eine ausgezeichnete Informationsquelle. Dort finden Sie neben anderen Daten auch Angaben über das Gehalt, das für die Position, für die Sie sich bewerben, gezahlt wird. Bewerben Sie sich nach Möglichkeit nicht nur bei einem Arbeitgeber, sondern bei mehreren, um ihre Chancen zu erhöhen. Wenn Sie beim Gespräch sagen können, dass Ihnen Arbeitgeber X für denselben Job 10 Prozent mehr bietet als er, sind Ihre Chancen gut, dass Sie mehr für sich herausholen können.

Kennen Sie Ihren Marktwert

Selbst Menschen, die in derselben Position arbeiten, bekommen nicht notwendigerweise dasselbe Gehalt. Die Unterschiede sind erheblich und beruhen unter anderem auf persönliche Erfahrung und eigene Leistungen. Schreiben Sie auf, was Sie in der Vergangenheit geleistet haben, zum Beispiel, welche Aufträge Sie erfolgreich ausgeführt haben, wie viele Neukunden Sie für die Firma gewonnen haben oder welche Neuerungen oder Verbesserungen auf Ihre Initiative zurückzuführen sind. Dadurch machen Sie ihrem Arbeitgeber deutlich, dass Sie jeden Cent dessen wert sind, was er Ihnen zahlen wird.

Treten Sie selbstbewusst auf

Wenn Sie eingeschüchtert und ängstlich zur Gehaltsverhandlung kommen, verspielen Sie von vornherein einen großen Teil Ihrer Chancen. Erfolgreiche Verhandlungen können nur dann stattfinden, wenn beide Seiten wenigstens annähernd ebenbürtig sind. Treten Sie selbstbewusst auf, ohne es zu übertreiben und arrogant zu wirken. Sehen Sie beim Verhandeln Ihren Gegenüber an und vermeiden Sie nervöse Bewegungen wie Scharren mit den Füßen, Handbewegungen oder Spielen mit Gegenständen. Experten empfehlen ebenso, nicht auf ein Angebot des Arbeitgebers zu achten, sondern selbst die Initiative zu ergreifen. Sie sollten nicht auf ein Gehaltsangebot Ihres Arbeitgebers warten, sondern Ihre eigenen Vorstellungen nennen.

Planen Sie eine Alternative

Wie jeder kluge General sollten Sie auch auf den Fall einer Niederlage vorbereitet sein. Am besten ist es, wenn Sie rechtzeitig andere Optionen planen, falls Ihre Gehaltsverhandlung scheitert. Falls Ihr Chef hart bleibt und eine Gehaltserhöhung strikt ablehnt, zahlt es sich aus, wenn Sie flexibel sind. Fragen Sie zum Beispiel, ob die Möglichkeit besteht, Sonderurlaub zu bekommen, in Gleitzeit zu arbeiten oder Mitarbeiterrabatte oder andere Vergünstigungen zu erhalten. Damit können Sie unter Umständen sogar besser fahren als mit einer Gehaltserhöhung, da solche Vergünstigungen oft nicht so stark besteuert werden.

Was auch immer passiert, drohen Sie niemals mit Kündigung. Ihr Chef wird sich dadurch erpresst fühlen und die Verhandlungen abbrechen. Damit erreichen Sie das Gegenteil von dem, was Sie erreichen wollen. Ebenso wichtig ist Diskretion. Was bei der Gehaltsverhandlung passiert, geht nur Sie und den Chef etwas an. Posaunen Sie Einzelheiten hinaus, verspielen Sie das Vertrauen Ihres Chefs und schwächen Ihre Position für künftige Verhandlungen. / Fotoquelle: fotolia.de / © Alexander Raths

Autor: Sonja Hess

Freiberufliche Autorin und Powerfrau, die sich in allen Bereichen zum Thema Arbeitsrecht, Finanzen und Karriere auskennt. Sie macht uns vor, dass es kein Problem ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. 2012 hat sie ihren ersten Text für uns geschrieben und nach einer etwas längeren Babypause freut sie sich nun, wieder die Ärmel hochkrempeln und schreiben zu können