Die meisten Arbeitnehmer freuen sich sehr, wenn sie eine Gehaltserhöhung bekommen. In nicht wenigen Fällen wird aus der Freude jedoch wieder Ernüchterung, wenn der erste Einkommensnachweis mit dem neuen Gehalt ausgehändigt wird und der Arbeitnehmer feststellen muss, dass netto von der Gehaltserhöhung kaum etwas übrig bleibt. Das Phänomen der kalte Progression sorgt dafür, dass die Steuern ansteigen und die Lohnerhöhung aufgefressen werden. In vielen Fällen sind geldwerte Zusatzleistungen die bessere Wahl als eine Gehaltserhöhung, da sie nicht oder nur kaum besteuert werden.
Was sind geldwerte Zusatzleistungen und welche Arten gibt es?
Unter geldwerten Zusatzleistungen versteht man eine Entlohnung, die nicht in Form von Geld, sondern in Sachwerten oder Dienstleistungen erfolgt. Der Gesetzgeber räumt dem Arbeitgeber auf diesem Gebiet verschiedene Freibeträge ein, die sich nutzen lassen. Innerhalb dieser Grenzen werden geldwerte Zusatzleistungen nicht versteuert. Doch selbst wenn sie über den Freibetrag hinausgehen, ist der Steuersatz geringer als bei einer normalen Gehaltszahlung. Am häufigsten werden beispielsweise Tankgutscheine oder Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel (zum Beispiel Monatskarten) angeboten. Bis zu einem Betrag von 44 Euro fallen keine Steuern an. Werden die gesamten Benzinkosten (bis zu 375 Euro monatlich) oder die Kosten für die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln übernommen, fallen für alle Beträge über 44 Euro im Monat 15 Prozent Steuern plus Soli und Kirchensteuer an.
Besonders lohnend ist es, wenn der Arbeitgeber die Kosten für den Kindergarten oder die Kindertagesstätte übernimmt. Die Firma kann diese Ausgaben zu 100 übernehmen, ohne dass für diese Kosten Steuern gezahlt werden müssen. Daneben gibt es noch zahlreiche andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Nutzung eines Firmenwagens für private Zwecke oder die Erstattung der Ausgaben für Handy oder Internet und anderes mehr. Selbst Gutscheine für Restaurantbesuche oder Supermarkteinkäufe sind möglich.
Gibt es auch Nachteile?
Dass Sie mit geldwerten Zusatzleistungen Steuern sparen können, ist ein großer Vorteil. Es gibt aber leider auch Nachteile. Man sollte beachten, dass durch geldwerte Zusatzleistungen das eigentliches Einkommen nicht zu sehr geschmälert wird, da sich eine solche Minderung langfristig negativ auf die Höhe der Rente auswirkt. Auch die Höhe von Arbeitslosengeld, Elterngeld oder anderen Sozialleistungen sind davon betroffen. Wer arbeitslos wird verliert die geldwerten Zusatzleistungen und erhält weniger staatliche Förderung, als er bei einer rein geldlichen Entlohnung erhalten würde. / Fotoquelle: fotolia.de / © Stefan Gräf