Alle Jahre wieder erhöhen die privaten Krankenkassen ihre Beiträge. Verständlicherweise stoßen diese Maßnahmen auf wenig Begeisterung bei den Versicherten, doch es gibt Mittel und Wege, trotz Beitragserhöhungen Geld zu sparen.
Regelmäßige Erhöhung der Beiträge
Durch die steigenden Gesundheitskosten heben die privaten Kassen jedes Jahr, meist im Dezember, ihre Mitgliedsbeiträge an. Mit etwas Pech muss der Kunde dann bis zu 10% mehr zahlen. Auch wenn nicht jeder gleich stark von den Beitragsanpassungen betroffen ist, sind Beitragserhöhungen dennoch bei jeder privaten Versicherung zu erwarten. Was also tun, wenn der Kunde fürchtet, seine Krankenversicherung auf Dauer nicht mehr bezahlen zu können?
Die Kasse wechseln
Wird die eigene private Krankenkasse durch die Beitragserhöhungen zu teuer, lohnt es sich, einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen. Viele Versicherer bieten günstigere Tarife, sodass der Geldbeutel bei einem Wechsel geschont bleibt. Der Wechsel zu einer anderen Kasse lohnt sich jedoch vor allem für Personen, die erst seit wenigen Jahren privat versichert sind, da in der Zwischenzeit aufgetretene Krankheiten zu Risikoaufschlägen in der neuen Versicherung führen können. Zudem können angesparte Rückstellungen zumeist nicht vollständig mitgenommen werden, wodruch neue finanzelle Belastungen entstehen.
Zurück in die GKV
Wenn eine private Versicherung finanziell nicht mehr infrage kommt, besteht noch immer die Möglichkeit, zu einer gesetzlichen Krankenversicherung zu wechseln. Bei diesem Schritt sind jedoch gewisse Auflagen zu erfüllen: So muss das monatliche Einkommen dauerhaft unter der Versicherungspflichtgrenze von 4.462,50 Euro liegen. Zudem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass auch bei den gesetzlichen Kassen Beitragserhöhungen anfallen können. Privatversicherte, die das 55. Lebensjahr überschritten haben, können nicht zurück in die GKV. Für sie lohnt sich die folgende Variante.
Den Tarif in der eigenen Versicherung wechseln
Wenn der Wechsel zu einem anderen Anbieter nicht lohnt oder altersbedingt nicht möglich ist, stellt der Tarifwechsel innerhalb des eigenen Unternehmens eine beste Alternative dar – eine Option, die die Versicherung gern verschweigt. Wer sich für diesen Schritt entscheidet, sollte viel Geduld mitbringen: Die Unternehmen bearbeiten Anträge auf den Tarifwechsel, wenn überhaupt, oft nur widerwillig, damit der Kunde seinen alten Tarif beibehält. Hier lohnt es sich, hartnäckig zu bleiben. Glücklicherweise hat das Verhalten der Versicherungen Tarifoptmierer auf den Plan gerufen: Dank ihres Einsatzes hat sich mittlerweile ein Großteil der privaten Versicherer verpflichtet, Tarifwechselanträge innerhalb von 15 Arbeitstagen zu bearbeiten. Kunden, die älter sind als 55, wollen die Unternehmen von nun an eigenständig über Tarifsoptionen informieren.
Sparen ohne Leistungsverzicht
Ein Tarifwechsel bringt leider oft eine Reduktion der Leistungen mit sich. Wer jedoch einen höheren Selbsterhalt vereinbart, spart rund 200 Euro im Monat, ohne auf Leistungen zu verzichten. Konkret bedeutet das: Statt 100 Euro zahlt man jährlich 1000 Euro aus eigener Hand, ehe man Rechnungen einreicht. Dadurch verringert sich der monatliche Versicherungsbeitrag um gute 200 Euro, was sich am Ende des Jahres positiv im Geldbeutel bemerkbar macht. In krankheitsfreien Jahren zahlt man auf diese Weise deutlich weniger. Da durch den hohen Selbstbehalt weniger Leistungen geltend gemacht werden, ist die Wahrscheinlichkeit von Beitragserhöhungen bei solchen Tarifen zudem deutlich geringer. / Fotoquelle: fotolia.de / © Setareh