Gehaltszahlung trotz Krankheit: Krankengeld in der Privaten Krankenversicherung

- 14.07.2012 von Kim Teschner -

Die Mitgliedschaft in einer privaten Krankenversicherung (PKV) bietet zahlreiche Vorteile. Doch vor dem Abschluss der privaten Krankenversicherung sollten Sie sich auch einige weitergehende Fragen stellen. Dazu gehört unter anderem die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Damit Sie für den Fall der Fälle abgesichert sind, sollten Sie dabei einiges berücksichtigen.

Krankengeld: Unterschiede zwischen gesetzlichen und privaten Krankenkassen

Im Falle einer Krankheit zahlt der Arbeitgeber unabhängig von der Absicherung seinem Angestellten bis zu sechs Wochen den vollen Lohn weiter. Danach bekommen Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) von der Krankenversicherung 70 % ihres letzten Gehalts ausgezahlt. Die Summe ist jedoch auf knapp 2600 Euro gedeckelt. Bei der PKV hingegen ist das Krankengeld nicht grundsätzlich Bestandteil der Krankenversicherung, sondern muss separat versichert werden. Die Höhe können Sie dabei selber bestimmen, maximal jedoch bis zur Höhe Ihres Nettoeinkommens. Darüber hinaus können Sie festlegen, ab wann die Leistung fällig werden soll.

Wie sind die Regelungen zum Krankengeld bei Selbstständigkeit?

Da Selbstständige keine Lohnfortzahlung erhalten, gelten für sie andere Bedingungen. Sie können abhängig von Tarif und Versicherung vom ersten Tag an Krankengeld erhalten. Allerdings ist dies mit hohen Aufschlägen verbunden, so dass es sich in der Regel eher rechnet, wenn der Selbstständige erst nach 14 bis 21 Tagen Krankheit Krankengeld bezieht.

Können sich auch Angehörige einer GKV privat weiter absichern?

Auch Pflichtversicherte können von den Regelungen einer PKV profitieren, müssen dann aber neben der GKV auch in der PKV eine Versicherung über das Krankengeld abschließen.

Müssen auf das Krankengeld Steuern und Sozialabgaben gezahlt werden?

Hier sind die Empfänger von Leistungen einer PKV klar im Vorteil. Sie müssen im Gegensatz zu den Angehörigen einer GKV, die indirekt steuerpflichtig sind, keine Steuern bezahlen. Auch Sozialabgaben fallen nicht an.

Wie lange werden Zahlungen geleistet?

Das Krankengeld wird Ihnen anders als bei einer GKV prinzipiell so lange gezahlt, wie Sie krank sind. Es gibt keine zeitliche Befristung. Je nach Tarif kann vom ersten Tag der Beendigung der Lohnfortzahlung Krankengeld anfallen. Die Zahlungen enden jedoch bei dem Eintritt in das Rentenalter oder falls eine dauerhafte Berufsunfähigkeit vorliegt.

Welche Höhe sollte das Krankengeld haben?

Es ist schwer, dazu eine grundsätzliche Aussage zu treffen. Bedenken Sie aber, dass im Krankheitsfall nicht nur die regulären Kosten normal weiterlaufen, sondern unter Umständen noch zusätzliche Kosten entstehen können. Des Weiteren ist es gerade in solchen Fällen sehr wichtig, finanziell abgesichert zu sein. Aus diesen Gründen sollten Sie lieber eine höhere Prämie in Kauf nehmen, als später einen Engpass zu riskieren.

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Autor: Kim Teschner

Kim ist bereits seit 2012 bei uns. Damals hat sie hauptberuflich bei einem Steuerberater gearbeitet und wollte ihr Wissen gerne einem breiten Publikum zur Verfügung stellen. Nach Mutterschutz und Elternzeit ist sie nun endlich wieder da und unterstützt uns in den Bereichen Finanzen, Gehalt und Steuern.