Die Krankenversicherung zählt zu den sogenannten Pflichtversicherungen und ist vom Gesetzgeber bindend vorgeschrieben. In Deutschland gibt es 2 Arten der Krankenversicherung, die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV). Knapp 70 Millionen Menschen sind in der GKV versichert, darunter sind 50 Millionen beitragspflichtige Versicherte. Die etwas mehr als 40 privaten Krankenkassen haben dagegen mehr als 10 Millionen Mitglieder.
Wie werden die Kosten bei GKV und PKV bestimmt?
Bei der GKV richten sich die Kosten der Versicherung lediglich nach dem Einkommen. Mitglieder mit geringem Einkommen bezahlen auch geringere Beiträge, während Besserverdienende mehr zahlen müssen. Das Alter und der Gesundheitszustand der Mitglieder spielen dagegen bei der Höhe der Kosten keine Rolle.
Bei der PKV sieht die Situation anders aus. Hier richtet sich die Höhe der Beiträge, sprich die Kosten der Versicherung, nach Alter und Gesundheitszustand des Mitglieds. Der Umfang der vereinbarten Leistungen spielt ebenfalls einen großen Einfluss auf die Höhe der Kosten. In der PKV zahlen jüngere und gesunde Mitglieder in der Regel niedrigere Beiträge als ältere, da sie im Durchschnitt weniger Leistungen in Anspruch nehmen. Um eine Erhöhung der Beiträge im Alter zu vermeiden oder wenigstens zu dämpfen, wird ein Teil der Beiträge zur Bildung einer Altersrückstellung benutzt. Da Menschen, die in späteren Jahren der PKV beitreten, weniger Zeit für die Bildung von Altersrückstellungen haben, fallen ihre Beiträge meist höher aus.
Die Vorteile der privaten Krankenversicherung
Im Gegensatz zur GKV hat der privat Versicherte ein Leben lang Anspruch auf die vertraglich vereinbarten Leistungen, während die GKV sie einschränken oder streichen kann, um Kosten zu sparen. Der Umfang der Leistungen ist wesentlich größer als bei der GKV. Das betrifft nicht nur bei einem Aufenthalt im Krankenhaus die Unterbringung im Einzelzimmer und die Behandlung durch den Chefarzt, sondern eine ganze Reihe weiterer Leistungen wie zum Beispiel Übernahme der Kosten von Sehhilfen, Bezahlung von Heilpraktikern und vieler alternativer Behandlungsmethoden sowie rezeptfreie Arzneimittel. Mitglieder können sich für einen individuellen Versicherungsschutz entscheiden, der ihren Bedürfnissen optimal angepasst ist.
Welche Möglichkeiten gibt es, später in die GKV zurück zu wechseln?
Der Wechsel zurück in die GKV ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Damit will der Gesetzgeber verhindern, dass Versicherte in der Jugend in die PKV abwandern, die mit niedrigen Beiträgen locken und im Alter, wenn die Beiträge höher werden, wieder zurück in die GKV gehen. Der Wechsel ist an konkrete Voraussetzungen gebunden. Arbeitnehmer können nur dann in die GKV zurück, wenn ihr Verdienst für mindestens 1 Jahr unter die Versicherungspflichtgrenze fällt. Sie liegt 2014 bei einem Einkommen von 4.462,50 Euro pro Monat oder 53.550 Euro jährlich. Ehemalige Selbständige müssen nach Aufgabe ihrer Selbständigkeit mindestens 12 Monate lang abhängig beschäftigt sein. Das Einkommen muss unter der Versicherungspflichtgrenze liegen. Der Wechsel ist aber im Allgemeinen nur bis zu einem Alter von 55 Jahren möglich. Danach besteht nur noch die Möglichkeit, über die kostenlose Familienversicherung der GKV eine Krankenversicherung zu bekommen. / Fotoquelle: fotolia.de / © DOC RABE Media