PKV-Tarife: Was tun gegen ständig steigende Prämien?

- 28.03.2013 von Sonja Hess -

Die privaten Krankenversicherungen machen mittlerweile schon regelmäßig Schlagzeilen, wenn es um Beitragserhöhungen geht. Jüngst zogen auch die beiden großen Konzerne AXA und DKV nach, indem sie einzelne Tarife preislich um bis zu 25 Prozent erhöhten. Vor allem jüngere Menschen haben unter einer immer größer werdenden Beitragslast zu leiden. Es gibt allerdings Möglichkeiten, die monatliche Beitragslast zu senken.

Warum werden die Tarife immer teurer?

Die Gründe für die anhaltenden Preissteigerungen liegen vor allem in den steigenden Kosten für Leistungen. Medikamente und Heilverfahren werden teurer, die Altersstruktur der Versicherten verschiebt sich dahingehend, dass immer weniger junge Menschen für immer mehr ältere bezahlen müssen. Hinzu kommen gesetzliche Reglementierungen wie zum Beispiel die vor Kurzem eingeführten Unisex-Tarife, durch die sich die Versicherungen im Schnitt für alle verteuert haben. Und das Ende der Preisspirale scheint noch lange nicht erreicht. Für viele Versicherte erreichen die monatlichen Beiträge schwindelerregende Höhen, weswegen sich auch immer öfter die Frage stellt, was man als einzelner Versicherter dagegen tun kann.

Was tun um die Beiträge zu senken?

Wenn die privaten Krankenversicherungen an der Preisschraube drehen, bleibt es bei vielen Versicherten bei einem Zähneknirschen. Die Möglichkeiten, dem zu entgehen, sind aber durchaus vorhanden. So kann beispielsweise ein Wechsel des Versicherers erfolgen, was allerdings auch nicht ganz unproblematisch ist: Die Altersrückstellungen gehen meist verloren und die Einstufung in einen neuen Tarif kann je nach Alter noch teurer ausfallen. Viele Versicherer bieten Tarife nach einem Baukastenprinzip an. Dies beschert ihren Kunden wiederum die Möglichkeit, einzelne Bausteine zu entfernen, um auf diesem Wege die Beiträge zu senken. Wer auf die Chefarztbehandlung verzichten kann und auch gegen die Unterbringung im Zweibettzimmer nichts einzuwenden hat, kann hier bereits einiges an monatlichen Beiträgen einsparen.

Selbstbehalt erhöhen – immer eine Option?

Auch die Vereinbarung eines höheren Selbstbehalts ist eine Option. Der Selbstbehalt ist jener Betrag, der aus eigener Tasche bezahlt wird. Krankenversicherungen honorieren dies mit niedrigeren Monatsbeiträgen. Ein höherer Selbstbehalt ist jedoch auch mit der Lösung einer Rechenaufgabe verbunden, denn im Endeffekt und auf das Jahr gesehen soll sich diese Modifizierung schließlich lohnen. Es ist also eine Frage der zurückliegenden Durchschnittskosten, ob sich dieser Schritt lohnt oder nicht. Zudem kann niemand genau voraussehen, ob und wie oft er in Zukunft Medikamente benötigen wird. Wer dazu neigt, häufiger krank zu sein, kann durch einen höheren Selbstbehalt schnell mehr bezahlen als zuvor.

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Autor: Sonja Hess

Freiberufliche Autorin und Powerfrau, die sich in allen Bereichen zum Thema Arbeitsrecht, Finanzen und Karriere auskennt. Sie macht uns vor, dass es kein Problem ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. 2012 hat sie ihren ersten Text für uns geschrieben und nach einer etwas längeren Babypause freut sie sich nun, wieder die Ärmel hochkrempeln und schreiben zu können