Lohnen sich die Studententarife in der privaten Krankenversicherung?

- 31.01.2013 von Sonja Hess -

Ab einem Alter von 25 Jahren müssen sich die Studenten selbst versichern. Lohnt sich der Wechsel zur privaten Krankenversicherung (PKV) oder ist die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) die erste Wahl? Und was ändert sich bei Erreichen des 30. Lebensjahres?

 

Wie sind Studenten versichert?

Bis zum 25. Lebensjahr sind viele Studenten bei ihren Eltern mitversichert. Das bedeutet, dass Studenten keine Beiträge zahlen müssen, auch wenn sie ein Einkommen bis zu EUR 450,- monatlich haben. Ab dem 25. Lebensjahr bleiben Studenten zwar immer noch gesetzlich versichert, müssen allerdings eigene Beiträge entrichten. Die Höhe der Prämien beträgt EUR 77,60 (für Alleinstehende) und ist bei allen Krankenkassen (GKV) gleich. Das Einkommen, wenn es EUR 400,- pro Monat übersteigt, wird beitragspflichtig.

Was ändert sich ab dem 30. Lebensjahr?

Mit dem 30. Geburtstag oder nach dem Abschluss des 14. Fachsemesters (in einem Studienfach) ändert sich die Situation für Studierende, denn ab diesem Zeitpunkt gelten sie als freiwillig versichert. Dieser Status bedeutet, dass sie sich bezüglich ihrer Krankenversicherung umentscheiden dürfen. Versichern müssen sie sich in jedem Fall, denn ab 2009 besteht in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht. Die Beiträge für die GKV werden mit einem Mal teurer, sodass Studierende rund EUR 160,- monatlich bezahlen müssen.

Für wen lohnt sich die PKV?

Generell bietet die PKV ein breiteres Leistungsspektrum, von dem auch Studierende profitieren können. Doch vor dem Kassenwechsel lohnt es sich alle Pro- und Contra-Argumente abzuwägen. Für Männer hat sich der Wechsel in die PKV früher immer gelohnt, da sie dort geringere Prämien entrichten mussten. Allerdings bringt die Einführung von Unisex-Tarifen ab dem 21.12.2012 eine Erhöhung der Beiträge für Männer und eine Reduzierung der Beiträge für Frauen. Für Frauen waren die Beiträge in der PKV mit denen in der GKV vergleichbar. Zusätzliche Leistungen, mit denen die PKV sonst punkten, konnten für Frauen leicht zu Prämien von über EUR 200,- im Monat führen. Das Einkommen aus einem Nebenjob ist zwar sowohl in der privaten, als auch in der gesetzlichen Krankenkasse beitragspflichtig, wird aber in der PKV günstiger abgerechnet.

Die Einführung von Unisex-Tarifen macht den Wechsel in eine private Krankenversicherung für Frauen attraktiver, für männliche Studenten dagegen lohnt er sich nicht immer. Für Studenten empfiehlt es sich die Tarife der gesetzlichen und privaten Krankenkassen einem Vergleich zu unterziehen, wobei einerseits die angebotenen Leistungen und andererseits der Einfluss des Einkommens aus einer Nebenbeschäftigung auf die Beitragshöhe berücksichtigt werden sollten.

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Autor: Sonja Hess

Freiberufliche Autorin und Powerfrau, die sich in allen Bereichen zum Thema Arbeitsrecht, Finanzen und Karriere auskennt. Sie macht uns vor, dass es kein Problem ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. 2012 hat sie ihren ersten Text für uns geschrieben und nach einer etwas längeren Babypause freut sie sich nun, wieder die Ärmel hochkrempeln und schreiben zu können