Die Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung

- 08.05.2019 von Gaby Mertens -

berufsunfähig und erwerbsunfähig
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der nützlichsten Versicherungen, die man haben kann. Da der Abschluss manchmal nicht gerade einfach ist, stellt sich die Frage: Gibt es Alternativen?

Darum ist ein Abschluss manchmal schwierig

Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte, muss einen sehr strengen Gesundheitstest hinter sich bringen. Vor allem für körperlich arbeitende Menschen oder chronisch Kranke ist dies ein fast unüberwindliches Hindernis. So kann eine längere Erkrankung oder eine psychologische Behandlung in den letzten fünf Jahren für eine Ablehnung ausreichen. Doch selbst wenn man die Gesundheitsprüfung überstehen sollte, heißt das noch lange nicht, dass man die Versicherung auch abschließen kann. Vor allem für Handwerker aber auch für andere Berufszweige wurden die Beiträge deutlich erhöht. Aus diesem Grund ist eine Berufsunfähigkeitsrente manchmal kaum noch bezahlbar. Im Falle einer Berufsunfähigkeit will man dennoch abgesichert sein. Deshalb lohnt es sich, hierfür eine der Alternativen ins Auge zu fassen.

Auf diese Alternativen kann man ausweichen

Wie bereits gesagt, ist für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ein sehr strenger Gesundheitscheck notwendig. Viele werden aufgrund des Checks abgelehnt oder wollen diese Hürde aus anderen Gründen nicht nehmen. Der Versicherungsmarkt hat darauf reagiert und Alternativen entwickelt, die deutlich kundenfreundlicher sind. Es muss allerdings schon im Vorfeld darauf hingewiesen werden, dass die meisten dieser Alternativen nicht den umfassenden Schutz einer Berufsunfähigkeitsversicherung gewährleisten.

Die Erwerbsunfähigkeitversicherung ist am Ähnlichsten

Wenn man keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann, ist eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung vom Umfang her noch die ähnlichste Variante. Allerdings hat sie zwei große Nachteile. Der erste Nachteil ist, dass die Erwerbsunfähigkeit vollständig sein muss. Das heißt, wer in seinem angestammten Beruf nicht mehr arbeiten kann, aber zum Beispiel noch imstande ist, Bürotätigkeiten zu übernehmen, bekommt nichts. Oder anders ausgedrückt – die Versicherung wird nur fällig, wenn man weniger als drei Stunden in irgendeinem anderen Beruf arbeiten kann. Der zweite Grund ist die ebenfalls sehr strenge Gesundheitsprüfung. So werden hier zum Beispiel Menschen, die in psychologischer Behandlung waren, meistens nicht aufgenommen. Bei anderen Vorerkrankungen hilft ein Blick in die Unterlagen der Versicherung. Hier kann es sein, dass diese nicht so streng ausgelegt werden.

Dread-Disease- und Multi-Risk-Versicherungen

Hinter diesen beiden Versicherungsarten verbergen sich Versicherungen, die nur bestimmte Krankheitsrisiken abdecken. So besitzt jeder Tarif eine Liste, bei welchen Erkrankungen sie einspringt. Üblicherweise sind Krebs, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Multiple Sklerose und Erkrankungen des Nervensystems von der Versicherung abgedeckt. Außerdem können Koma und der Verlust der Seh- oder Hörfähigkeit versichert sein. Bei jüngeren Personen sind Pflegebedürftigkeit und Unfallfolgen wie die Amputation von Gliedmaßen versichert. Je nach Angebot können auch schwere Verbrennungen und Kopfverletzungen ebenfalls in die Leistung der Versicherung einfließen. Bevor man eine der beiden Versicherungen abschließt, sollte man deshalb auf jeden Fall Informationen einholen, welche Krankheiten durch den jeweiligen Versicherer abgedeckt werden. Für die Auszahlung reicht schon ein Befund vom Arzt aus, wobei mit der Dread-Disease-Versicherung die komplette Versicherungssumme in einem Betrag ausgezahlt wird.

Die Grundfähigkeitsversicherung deckt nur wenig ab

Die Alternative mit der geringsten Leistung ist die Grundfähigkeitsversicherung. Wie der Name es schon sagt, wird nur der Verlust von grundlegenden Fähigkeiten wie Laufen, Sehen oder Hören erfasst. Der Verlust muss dabei vollständig sein. Wer zum Beispiel mit Hörgerät noch hören oder sich mit Hilfe fortbewegen kann, bekommt keine Versicherungssumme ausgezahlt. Auch hier lohnt es sich ein Vergleich bei mehreren Anbietern durchzuführen, welche Bedingungen für eine Auszahlung erfüllt sein müssen. Der große Vorteil ist, das die Gesundheitsprüfung nicht so umfassend wie bei anderen Versicherungsarten ausfällt. / Fotoquelle: fotolia.de / © M.Dörr & M.Frommherz

Autor: Gaby Mertens

Auch Gaby war in der Versicherungsbranche tätig und hat schreibt schon seit 2011 für unser Magazin. Nach einer längeren Auszeit im Ausland ist sie nun wieder da, und wir freuen uns, dass sie uns wieder mit ihren Texten unterstützt und immer eine Tüte Gummibärchen für die Kollegen bereithält.