Ist eine Sterbegeldversicherung sinnvoll?

- 12.06.2024 von Sebastian Nissen -

Bestattung und BestattungskostenEin Begräbnis ist nicht nur traurig für Angehörige und Freunde, es ist vor allem auch teuer. In der Regel kostet eine Beerdigung zwischen 4.000 und 8.000 Euro, für die die Erben aufkommen müssen. Finanzielle Unterstützung gibt es hierfür nicht. Viele Menschen fragen sich daher, ob sich der Abschluss einer Sterbegeldversicherung lohnt.

Eine Sterbegeldversicherung deckt die Kosten und den organisatorischen Aufwand

Im Todesfall stehen die Erben vor zwei Problemen. Zunächst müssen sie die Bestattungskosten tragen. Diese betragen mehrere tausend Euro. Feuerbestattungen sind meist etwas günstiger, Erdbestattungen können 8000 Euro und mehr ausmachen. Eine Sterbegeldversicherung kommt für diese Kosten auf. Dabei ist es unerheblich, ob der Versicherungsnehmer erst seit wenigen Jahren oder schon seit Jahrzehnten einzahlt.

Die meisten Gesellschaften sehen allerdings eine Wartezeit vor. Ist diese abgelaufen, zahlt die Versicherung die Versicherungssumme aus. Der Versicherungsnehmer kann darüber hinaus zumeist ein Paket wählen, bei dem die Gesellschaft nicht nur die Kosten übernimmt, sondern sich auch um die Organisation der Bestattung kümmert. So gibt es nach dem Todesfall keinen Streit darüber, wer sich nun um die Bestattung kümmern soll.

Für wen lohnt sich eine Sterbegeldversicherung?

In eine Sterbegeldversicherung muss über mehrere Jahrzehnte ein gleichbleibender Betrag eingezahlt werden. Die Auszahlung erfolgt erst im Todesfall an die Hinterbliebenen, sofern die Versicherung nicht vorher gekündigt wird. Wird eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen, dann am besten im mittleren Alter. Wer sehr jung ist oder schon etwas älter, sollte sich überlegen, ob es nicht andere Möglichkeiten der Vorsorge gibt. Die Beiträge sind sehr hoch, wenn der Todesfall in absehbarer Zeit zu erwarten ist. Wer ohnehin genügend Geld auf dem Konto hat, braucht normalerweise keine Sterbegeldversicherung.

Die Organisation der Bestattung kann auch zu Lebzeiten mit einem Bestattungsinstitut der Wahl geregelt werden. Gerade für Alleinstehende ist dies sinnvoll, so kann nach dem Tod ein Streit unter den Erben vermieden werden, wer nun für die Bestattung zuständig ist. Wurde von dem Alleinstehenden eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen, gibt es später auch keinen Ärger bezüglich der aufkommenden Kosten.

Was ist beim Abschluss einer Sterbegeldversicherung zu beachten?

Folgende Punkte sollten beim Abschluss einer Sterbegeldversicherung beachtet werden:

  • Versicherungssumme
  • Höhe der Überschussbeteiligung
  • Wartezeit
  • Beitragszahlungsdauer
  • Höhe der monatlichen Rente

Viele Interessenten entscheiden sich für ein Kombipaket, in dem auch die Bestattung enthalten ist. Das erscheint manchen sinnvoll, lohnt sich aber meistens nicht. Eine bessere Alternative wäre, einen Bestatter seiner Wahl als Begünstigten einzutragen und ihn dann mit der gewünschten Bestattung zu beauftragen. Das mag für den einen oder anderen unangenehm sein, sich intensiv mit der eigenen Bestattung zu beschäftigen, ist aber die kostengünstigere Lösung.

Vor- und Nachteile der Sterbegeldversicherung

Wer eine Sterbegeldversicherung abschließt, braucht sich um die Finanzierung seiner Bestattung keine Sorgen zu machen. Je nach Tarif und Versicherungsunternehmen wird sogar die Organisation übernommen.

Versicherte, die die Police ab dem 45. Lebensjahr bis etwa Anfang 60 abschließen, zahlen in der Regel relativ günstige Beiträge und erhalten nach einer angemessenen Wartezeit die vereinbarte Summe ausgezahlt. Diese Wartezeit ist notwendig, weil die meisten Versicherungen auf eine Gesundheitsprüfung verzichten und so verhindern wollen, dass todkranke Menschen noch schnell eine Versicherung abschließen und die Versicherung dann Geld auszahlen muss, ohne dass vorher ausreichend eingezahlt wurde. Wer alleinstehend ist und über ein geringes Barvermögen verfügt, kann über diese günstige Variante nachdenken. Sie lohnt sich aber nicht in jedem Fall. Sehr junge Menschen zahlen oft bis zur Rente in diese Versicherungen ein und bekommen dann häufig nicht einmal das angesparte Geld zurück.

Andere Sparformen versprechen hier oftmals höhere Renditen. Auch für ältere Menschen ist die Sterbegeldversicherung weniger geeignet, da die Beiträge mit zunehmendem Alter stark ansteigen.
Interessierte Personen sollten sich vor dem Abschluss einer Sterbegeldversicherung gut informieren und die Anbieter auf dem Markt vergleichen. / Fotoquelle: © Jelena Stanojkovic – Shutterstock.com

Achtung! Bei diesem Text handelt es sich um einen reinen Infotext. Für eine Beratung setzen Sie sich bitte mit entsprechenden Fachleuten in Verbindung.